Bei der Geberkonferenz in Warschau kamen rund 6 Mrd. Euro für die Ukraine zusammen. Laut Selenskyj ist dies aber nur ein kleiner Teil des Notwendigen.
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Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Ansprache während einer Demo in Dänemark. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Selenskyj hält an der Forderung eines Marshall-Plans fest.
  • Laut dem ukrainischen Präsidenten sei auch der Wiederaufbau entscheidend für Europa.
  • An der Geberkonferenz in Warschau kamen rund sechs Milliarden Euro zusammen.

Ungeachtet der massiven finanziellen Unterstützung des Westens für die Ukraine hält Präsident Wolodymyr Selenskyj an seinen Gedanken über eine Art Marshall-Plan für sein Land nach dem Krieg fest.

Die internationale Geberkonferenz in Warschau, die wenige Stunden zuvor etwas über sechs Milliarden Euro Unterstützung für Kiew zusammengebracht hatte, sei «ein Element unseres Schutzes, ein Element des Schutzes für ganz Europa», sagte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in seiner täglichen Videoansprache. Das Schicksal der Ukraine und Europas entscheide sich jetzt «nicht nur auf dem Schlachtfeld», sondern auch im wirtschaftlichen Bereich, beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg.

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Auch EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen war an der Geberkonferenz in Warschau. - Keystone

Die in Warschau zugesagten Milliarden seien jedoch «nur ein Teil dessen, was wirklich notwendig ist, um das normale Leben in dem gesamten Gebiet wiederherzustellen, in das Russland den Krieg gebracht hat». Dafür sei eine noch stärkere Beteiligung der freien Welt und internationaler Institutionen erforderlich. «Deshalb brauchen wir ein modernes Analogon des Marshall-Plans für die Ukraine.»

Mit dem Marshall-Plan, benannt nach dem damaligen US-Aussenminister George Marshall, hatten die USA in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau in Westeuropa mit Milliardensummen unterstützt. Insgesamt wurden damals knapp 14 Milliarden US-Dollar an europäische Länder ausgeschüttet – nach heutigem Wert geschätzt 140 Milliarden Dollar.

Selenskyj setzte grosse Hoffnungen in die neu eingerichtete Website United24, über die Spenden für die Ukraine eingezahlt werden können. «Denn die Ukraine braucht monatlich bis zu 7 Milliarden Dollar, um das Staatshaushaltsdefizit zu decken», sagte er. Insgesamt seien bereits über 600 Milliarden US-Dollar für den Wiederaufbau der durch die russische Armee zerstörten Infrastruktur ausgegeben worden. «Stellen Sie sich dieses Ausmass vor!»

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