Hilfsschiff «Open Arms» startet mit 200 Tonnen Gütern nach Gaza.
dpatopbilder - Hafenmitarbeiter bereiten Hilfsgüter für den Gazastreifen auf einer Plattform neben dem einem Schiff von Open Arms vor. Das Schiff der spanischen Hilfsorganisation soll zum Auftakt eines angekündigten Seekorridors zunächst rund 200 Tonnen Lebensmittel von Zypern aus transportieren und in den nächsten Tagen eintreffen, wie der britische Sender BBC meldete. Foto: Petros Karadjias/AP/dpa
Hafenmitarbeiter bereiten Hilfsgüter für den Gazastreifen auf einer Plattform neben dem einem Schiff von «Open Arms» vor. Foto: Petros Karadjias/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Petros Karadjias

Das Schiff «Open Arms» der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation ist mit Hilfsgütern für den Gazastreifen fertig beladen und kann so bald wie möglich aus dem zyprischen Hafen von Larnaka in See stechen. Es sollte nach Regierungsangaben bis spätestens Sonntagabend starten. Rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel seien geladen, bestätigte ein Sprecher der zyprischen Regierung der Deutschen Presse-Agentur.

Es handele sich um eine Probefahrt entlang der Route eines geplanten Hilfskorridors, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der zyprische Präsident Nikos Christodoulidis vergangenen Freitag angekündigt hatten. Zuvor hatte von der Leyen die Anlagen im Hafen inspiziert, die die kleine EU-Republik für die Hilfslieferungen verschiedener Staaten und Organisationen zur Verfügung stellt.

Larnaka liegt rund 400 Kilometer von Gaza entfernt. Diese Fahrt ist nicht ungefährlich: Im östlichen Mittelmeer wehen nämlich oft starke Winde. Die «Golden Arms» – ein umgebauter Schlepper – wird hinter sich eine Plattform ziehen.

Gefahren auf hoher See

Auf dieser befindet sich der grösste Teil der Hilfsgüter, wie zyprische Medien berichteten. Die EU-Inselrepublik Zypern wird bis zu dem Punkt verantwortlich sein, an dem das Schiff zyprische Hoheitsgewässer verlässt. «Danach wird das Schiff durch Satelliten und Radars anderer Akteure überwacht», sagte der Regierungssprecher der dpa.

Wo und wie das Schiff nach Ankunft in den Gewässern vor der Küste des Gazastreifens seine Fracht löschen soll, ist unklar. Das Anliefern der Güter gilt als grosse Herausforderung, weil es nur einen kleinen Fischerhafen gibt, der nicht tief genug für Frachtschiffe ist.

Die humanitäre Krise im Gazastreifen

Das US-Militär will deshalb gemeinsam mit internationalen Partnern einen temporären Hafen einrichten, dessen Bau nach US-Angaben aber zwei Monate dauern wird.

Die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen spitzt sich seit Wochen dramatisch zu. Es fehlt am Nötigsten. Auslöser des Gaza-Kriegs war ein Massaker, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels verübt hatten.

Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Auf palästinensischer Seite wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn mehr als 31'000 Menschen getötet.

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