Die Produzenten-Preise steigen in der Eurozone drastisch. Seit der Euro-Einführung vor mehr als zwei Jahrzehnten war die Rate nie so hoch.
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Eine Euro-Münze. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Preise in der Eurozone steigen stark an.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen sie um 31,4 Prozent.
  • Das ist die höchste Rate seit der Euro-Einführung vor mehr als zwei Jahrzehnten.

Der Preisauftrieb in der Eurozone beschleunigt sich. Im Februar erhöhten sich die Produzenten-Preise abermals in Rekordtempo. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, stiegen zum Vorjahresmonat um 31,4 Prozent. Das teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mit.

Das ist die höchste Rate seit der Euro-Einführung vor mehr als zwei Jahrzehnten. Experten hatten im Schnitt sogar mit einem etwas stärkeren Anstieg gerechnet.

Energiepreise gehen durch die Decke

Besonders deutlich verteuerte sich Energie, die 87,2 Prozent mehr kostete als ein Jahr zuvor. Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen mit 20,8 Prozent. Hier machen sich zahlreiche Probleme im internationalen Handel bemerkbar, die ursprünglich auf die Pandemie zurückgingen. Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine wurden sie aber noch stärker.

Die Produzentenpreise messen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten erfassen. Die Entwicklung schlägt in der Regel zumindest teilweise auf die Konsumentenpreise durch, an denen die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik ausrichtet.

Krieg dürfte die Situation verschärfen

Auch auf Verbraucherebene hat sich die Teuerung verstärkt. Im März lagen die Lebenshaltungskosten in der Eurozone 7,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Das war der höchste Anstieg seit Bestehen des Währungsraums.

Die Lage dürfte sich mit dem Krieg verschärfen. Russland und die Ukraine sind grosse Anbieter von Rohstoffen. Der Druck auf die EZB wächst damit. Sie strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2 Prozent an.

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