Frankreichs Europaminister wirft Russland vor, die Bettwanzen-Aufregung im Land künstlich angeheizt zu haben.
ARCHIV - Frankreichs Europaminister Jean-Noël Barrot hat Russland vorgeworfen, die grosse Aufregung um Bettwanzen in Paris angeheizt zu haben. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa
Frankreichs Europaminister Jean-Noël Barrot hat Russland vorgeworfen, die grosse Aufregung um Bettwanzen in Paris angeheizt zu haben. (Symbolbild) - sda - Keystone/dpa-Zentralbild/Arno Burgi

Frankreichs Europaminister Jean-Noël Barrot hat Russland vorgeworfen, die grosse Aufregung um die Verbreitung von Bettwanzen in Frankreich im vergangenen Sommer mit angeheizt zu haben. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hätten russischen Destabilisierungsversuche in Frankreich zugenommen. Sie hätten das Ziel, die öffentliche Unterstützung für die Ukraine zu untergraben, sagte der Minister am Freitag dem Sender TF1.

«Einige Beispiele: die Kontroverse um Bettwanzen, die in den sozialen Netzen von Konten, die nachweislich russisch inspiriert oder russischer Herkunft sind, künstlich verstärkt wurde», sagte Barrot. «Dabei wurde sogar ein falscher Zusammenhang zwischen der Ankunft ukrainischer Flüchtlinge und der Verbreitung von Bettwanzen hergestellt.» «Das wurde sehr stark von Konten verstärkt, die mit dem Kreml verbunden sind.»

Hysterie um Parasiten

Im vergangenen Sommer war in Frankreich eine Hysterie um Bettwanzen ausgebrochen. Aus Zügen, Kinos und anderen Orten meldeten Menschen verstärkt vermeintliche oder tatsächliche Bettwanzen. Oft begleitet von entsprechenden Fotos der Parasiten.

Die Aufregung rief selbst die landesweite Politik auf den Plan, die Bettwanzen wurden zum Thema im Parlament. Nach Behördenangaben nahm die Verbreitung von Bettwanzen in den letzten Jahren tatsächlich zu. Zwischen 2017 und 2022 waren demnach geschätzte elf Prozent aller französischen Haushalte von Bettwanzen betroffen.

Als weiteres Beispiel eines russischen Destabilisierungsversuchs nannte der Minister das Besprühen von Pariser Gebäuden mit Davidsternen kurz nach dem Start des Gaza-Kriegs, wovon Fotos über die sozialen Netzwerke verbreitet wurden. Mitte Februar vereinbarte Frankreich mit Deutschland und Polen ein gemeinsames Vorgehen gegen russische Trollkampagnen und Cyberattacken. Die drei Länder seien Opfer der gleichen russischen Destabilisierungsstrategie geworden und wollten sich gemeinsam wehren, hiess es.

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