Immer mehr Flüchtlinge wagen die Überfahrt über den Ärmelkanal – London ist über diesen Trend besorgt.
Carolina Nokes verlässt das britische Parlamentsgebäude.
«Die Zahl der Vorfälle in den vergangenen Tagen ist zutiefst besorgniserregend», so die britische Einwanderungsstaatssekretärin Caroline Nokes. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vermehrt werden Migranten auf dem Ärmelkanal aufgegriffen.
  • London ist über die Häufung der Fälle besorgt.

Die britische Regierung hat sich beunruhigt über die zunehmenden Versuche von Migranten geäussert, von Frankreich aus über den Ärmelkanal ins Vereinigte Königreich zu gelangen. «Die Zahl der Vorfälle in den vergangenen Tagen ist zutiefst besorgniserregend», sagte die Einwanderungsstaatssekretärin Caroline Nokes heute Donnerstag. Die Fluchtversuche würden teils von kriminellen Banden organisiert, teils ergriffen die Migranten einfach eine günstige Gelegenheit.

Am Donnerstagmorgen hatten britische Grenzschützer 23 Iraner in drei Orten der Grafschaft Kent an der Südostküste Englands aufgegriffen. Später wurden auf zwei Booten nahe Dover 14 männliche Iraner gestoppt. Die Migranten wurden medizinisch untersucht und an die Einwanderungsbehörden überstellt. Drei Kinder unter den Bootsflüchtlingen wurden von Sozialdiensten in Obhut genommen.

Bereits am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag hatten die britischen Behörden 43 Bootsflüchtlinge aus dem Ärmelkanal gerettet. Die Überfahrt ist unter anderem wegen des starken Schiffsverkehrs in dem Gewässer, starker Strömungen und niedriger Temperaturen gefährlich. Staatssekretärin Nokes verwies darauf, dass Frankreich und Grossbritannien Ende November ein gemeinsames Informationszentrum in Calais eröffnet hätten, um «die Kriminalität an der Grenze anzugehen».

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