Der ölreiche Steppenstaat Kasachstan, der für Deutschland wichtiger Lieferant Seltener Erden ist, wird seit Sowjetzeiten von ein und demselben Mann regiert.
Der auf Lebenszeit ernannte kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew hat überraschend sein Amt niedergelegt. Foto: Nursultan Nasarbajew
Der auf Lebenszeit ernannte kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew hat überraschend sein Amt niedergelegt. Foto: Nursultan Nasarbajew - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew legt überraschend sein Amt nieder.
  • Der 78-Jährige war seit 24. April 1990 Präsident.

Der ölreiche Steppenstaat Kasachstan, der für Deutschland wichtiger Lieferant Seltener Erden ist, wird seit Sowjetzeiten von ein und demselben Mann regiert. Nun gibt Nursultan Nasarbajew nach fast drei Jahrzehnten an der Macht überraschend auf.

Der 78-Jährige gab dies am Dienstag in einer Ansprache an das Volk im Fernsehen der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik bekannt.

Er habe diese Entscheidung getroffen und danke für die jahrelange Treue, sagte er. Eigentlich war Nasarbajew als Vater der Nation auf Lebenszeit im Amt.

Seit 24. April 1990

Nasarbajew war seit 24. April 1990 Präsident, aber schon davor als kommunistischer Parteichef an der Macht. Die Befugnisse des Präsidenten solle der Chef des kasachischen Oberhauses im Parlament übernehmen, sagte Nasarbajew.

Der ölreiche Steppenstaat ist bekannt als reiche Rohstoffnation und als Uranlieferant. Für Deutschland ist das Land wegen der in der High-Tech-Industrie verwendeten Seltenen Erden interessant. Trotz der Reichtümer beklagte Nasarbajew zuletzt massive wirtschaftliche und soziale Probleme in dem Land.

Regierung im Februar ausgewechselt

Deshalb hatte er im Februar die Regierung ausgewechselt. Nasarbajew hatte dem Kabinett Versagen und Unfähigkeit in der Wirtschaftspolitik vorgeworfen. Trotz vieler Gesetze habe sich die Konjunktur nicht positiv entwickelt, kritisierte er. Die Lage sei zwar stabil. «Dies reicht jedoch nicht aus», sagte er damals.

Damals kündigte er auch «eine Reihe von Massnahmen» an, um das Sozialwesen zu stärken und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Vor allem arme Menschen in dem zentralasiatischen Land müssten besser unterstützt werden, forderte er. Kritiker fragten aber auch, wann Nasarbajew selbst Konsequenzen aus seinem Handeln ziehe.

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