Festnahme in Türkei wegen Mordfalls vor 41 Jahren in Deutschland
Fast 41 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer 19-Jährigen in Aschaffenburg wurde der mutmassliche Täter in der Türkei festgenommen.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 19-Jährigen vor fast 41 Jahren im süddeutschen Aschaffenburg ist der mutmassliche Täter in der Türkei festgenommen worden.
«Am Montag wurden die Ermittlungsbehörden über die Festnahme des Gesuchten in der Türkei informiert», teilte das Polizeipräsidium Unterfranken (Bayern) mit. Zuvor hatte das «Main-Echo» über die Festnahme berichtet. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um den ehemaligen Lebensgefährten des Opfers.
Verdächtiger soll nach Deutschland überstellt werden
Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg werde die Überstellung des festgenommenen Mannes nach Deutschland veranlassen. Dies könne einige Zeit in Anspruch nehmen, so Polizeihauptkommissar Martin Kuhn.
Maria Köhler war 19 Jahre alt, als sie am 30. Juli 1984 mit einem Schal in einem Wohnheim für angehende Krankenschwestern in Aschaffenburg stranguliert und getötet wurde. Der Verdächtige floh den Ermittlern zufolge von Frankfurt aus in die Türkei. Zwei Tage später wurde das Opfer von einer Vorgesetzten gefunden.
Die Ermittler standen bereits seit längerem in engem Austausch mit den türkischen Behörden, wie die Polizei mitteilte. «Nähere Details zum weiteren Gang der Ermittlungen werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben.»
Fall auch in ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... Ungelöst»
Mit einer grossangelegten Öffentlichkeitsfahndung war die Polizei in diesem Jahr in die Offensive gegangen, um das Verbrechen doch noch aufzuklären. Die Ermittler wandten sich in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... Ungelöst» in einer Spezialausgabe zu «Cold Cases», also ungelösten Altfällen, an diejenigen, die etwas über die Tat oder den mutmasslichen Täter wissen.
Nach der Fernsehsendung im März erhielten die Ermittler 15 Hinweise aus der Bevölkerung auf den mutmasslichen Mörder, teilte die Polizei damals mit.