Erneut umfangreiche Streiks in Griechenland - Flüge fallen aus

Landesweite Streiks haben am Donnerstag in Griechenland den Verkehr weitgehend lahmgelegt.

Greece General Strike — Eine Frau überquert am Donnerstag, 16. März in Athen die nicht befahrenen Zuggleise. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

In Griechenland streiken am Donnerstag die Angestellten im Verkehrswesen.
Weder auf Strassen, noch auf Schienen, noch in der Luft bewegt sich darum etwas.
Auslöser für die seit Wochen andauernden Proteste war auch das schwere Zugunglück.

Betroffen waren unter anderem sämtliche In- und Auslandsflüge mit Ausnahme von Notflügen. Bestreikt wurden auch der Fährverkehr, der Bahnverkehr und der öffentliche Nahverkehr in den Grossstädten.

Zudem gingen die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und die Beschäftigten des Gesundheitssektors in den Ausstand.

Die grossen Gewerkschaften des Landes hatten einmal mehr zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen – die Menschen fordern die vollständige Aufklärung des schweren Zugunglücks mit 57 Toten vor gut zwei Wochen.

Verkehrswesen in desolatem Zustand

Für die Mittagszeit waren in zahlreichen Städten des Landes Demonstrationen angekündigt. Grund für die zuletzt vielen Streiks und Demonstrationen ist neben der Empörung der Bürger über den schlechten Zustand der griechischen Bahn der Vorwahlkampf.

Bis spätestens Anfang Juli müssen in Griechenland Parlamentswahlen stattfinden, ein Termin steht noch nicht fest. Oppositionsparteien mobilisieren schon jetzt ihre Mitglieder, an den Streiks und Demonstrationen teilzunehmen, um die amtierende konservative Regierung unter Druck zu setzen.

Die laufenden Ermittlungen zu dem Frontalzusammenstoss eines Personen- mit einem Güterzug bringen enorme Missstände bei der Bahn ans Tageslicht. So war der Bahnhofsvorsteher, der den Personenzug auf die falschen Gleise schickte, auf seinem Posten nachweislich völlig überfordert.

Auch funktionierten die technischen Sicherheitssysteme seit Jahren nur zum Teil oder gar nicht. Sämtliche Regierungen der vergangenen 20 Jahre hätten in Sachen Bahn vollständig versagt, ist die einhellige Meinung.