Ein Angestellter des britischen Verteidigungsministeriums hat geheime Dokumente an einer Haltestelle vergessen. Darin wurde die Affäre mit Russland diskutiert.
HMS Defender
Der Royal Navy Zerstörer HMS Defender trifft im Hafen von Odessa ein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mitarbeiter des britischen Verteidigungsministeriums hat geheime Dokumente verloren.
  • Die rund 50 Seiten wurden an einer Haltestelle wieder gefunden.
  • Darin wurde auch eine Reaktion auf den Beschuss eines Schiffes durch Russland diskutiert.

Geheime Unterlagen aus dem britischen Verteidigungsministerium hat ein Mitarbeiter an einer Bushaltestelle vergessen. Ein Passant entdeckte die völlig durchweichten Dokumente in der südostenglischen Grafschaft Kent. Er übergab sie der BBC, wie der Sender am Sonntag berichtete.

Es handle sich um knapp 50 Seiten, darunter E-Mails und Präsentationen. Diskutiert werde darin etwa die mögliche Reaktion Moskaus auf den Kurs des Zerstörers «HMS Defender» durch umstrittene Gewässer vor der von Russland einverleibten Halbinsel Krim.

Verlust sofort gemeldet

Das Ministerium teilte mit, der Mitarbeiter habe den Verlust der Unterlagen am Dienstag sofort gemeldet, eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Die britische Regierung hatte betont, die «Defender» habe, wie von internationalem Recht gedeckt, den schnellsten Weg zwischen zwei Punkten gewählt.

Boris Johnson
Boris Johnson (r), Premierminister von Grossbritannien, in einem bewaffneten Militärfahrzeug einer neuen Infanterie-Einheit während eines Besuchs anlässlich der Woche der Streitkräfte. Foto: Daniel Leal-Olivas/PA Wire/dpa Foto: Daniel Leal-Olivas/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Daniel Leal-Olivas

Aus Sicht Moskaus ist das Kriegsschiff illegal in russische Hoheitsgewässer eingedrungen. Die Küstenwache habe Warnschüsse und Bomben eingesetzt, um die «Defender» abzudrängen. London hingegen spricht von einer russischen Militärübung und betont, der Zerstörer habe die Freiheit der Schifffahrt durchgesetzt.

Aus dem Verteidigungsministerium hiess es nun: «Wie die Öffentlichkeit erwarten würde, trifft das Verteidigungsministerium alle Planungen mit Umsicht.» Deshalb würden «alle potenziellen Faktoren» einbezogen, wenn «operative Entscheidungen» getroffen werden.

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