Snap Inc. gewinnt 16 Millionen Nutzer hinzu

Das Geschäft der Snap Inc. läuft in der Corona-Pandemie weiter gut. Doch die neuen Datenschutz-Massnahmen von Apple könnten die Werbeerlöse bremsen. Anders als Facebook zeigt sich Snapchat allerdings nicht sauer und will sich anpassen.

Die Foto-App Snapchat hat im vergangenen Quartal 16 Millionen tägliche Nutzer hinzugewonnen. Dabei sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 62 Prozent auf 911,3 Millionen Dollar. Unterm Strich gab es rote Zahlen von gut 113 Millionen Dollar.

Im Vorjahresquartal war der Verlust mit 240,7 Millionen Dollar noch mehr als doppelt so hoch. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel am Donnerstag zeitweise mehr als acht Prozent. Zuvor hatte die Prognose für das laufende Quartal die Anleger enttäuscht.

Die Auswirkungen der geplanten Datenschutz-Massnahmen von Apple auf das Anzeigengeschäft von Snapchat seien noch schwer vorherzusagen. Darauf verwies Mitgründer und Chef von Snap Inc. Evan Spiegel unter anderem.

Die Nutzer von iPhones und iPads werden demnächst eine Entscheidung treffen können. Es geht darum, ob sie es zulassen, dass Verhalten quer über verschiedene Apps und Dienste für Werbezwecke nachverfolgt werden kann.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg kritisierte die Pläne zuletzt scharf und warf Apple unfairen Wettbewerb vor. Spiegel hielt sich dagegen mit Kritik zurück und sprach von einer «Chance, mit Partnern und Apple zusammenzuarbeiten». Die Nutzer verdienten es, geschützt zu werden.

Die Snap Inc. hatte zu Beginn der Corona-Krise zunächst einen deutlichen Schub für sein Geschäft verzeichnet. Im zweiten Quartal verfehlte man dann aber die eigene Umsatzprognose. In der zweiten Jahreshälfte kam das Geschäft wieder in Gang.

Die zuletzt 265 Millionen Snapchat-Nutzer öffneten die App im Schnitt 30 Mal am Tag, wie die Mutterfirma Snap berichtete. Im Jahresvergleich stieg die Zahl täglicher Nutzer um 47 Millionen.

Snapchat wurde vor allem mit von allein verschwindenden Bildern bekannt. Inzwischen versucht es aber auch verstärkt, sich als Plattform für Medieninhalte zu etablieren.

Ausserdem setzt Snap auf die sogenannte erweiterte Realität. Bei dieser können virtuelle Objekte auf dem Bildschirm in die reale Umgebung integriert werden. Da können Spielereien wie Masken oder Katzenohren sein. Die Zahl der Werbekunden verdoppelte sich binnen eines Jahres.