Ein Deepfake von Mark Zuckerberg stellt die sozialen Medien vor ein Problem. Die Richtlinien von Facebook und seinen Töchtern erlauben gefälschte Videos.
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Screenshot aus dem Deepfake-Video mit Mark Zuckerberg. - Youtube
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Video spricht Mark Zuckerberg über seine Macht.
  • Das Material ist gefälscht – es handelt sich um ein sogenanntes Deepfake.
  • Das Instagram-Video verstösst aber nicht gegen die Richtlinien der Plattform.

Vor rund zwei Wochen ist auf Facebook ein Video von Nancy Pelosi aufgetaucht. In diesem wirkte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses verwirrt oder gar betrunken. Doch schnell stellte sich heraus: An dem Video wurde gebastelt.

Das verlangsamte Video, welches Pelosi betrunken wirken liess, stellte den Social-Media-Riesen Facebook vor ein Problem. Denn: Gelöscht wurde es nicht. Wenn Inhalte von Dritten als falsch markiert werden, verschwinden diese lediglich aus der Übersicht respektive aus den Empfehlungen.

Facebook begründete den Entscheid damit, dass die Nutzer selbst in der Verantwortung stehen, gefälschte von korrekten Inhalten zu unterscheiden.

Mark Zuckerberg kostet seine eigene Medizin

Doch nun muss der Konzern seine eigene Medizin kosten. Ein neues Video auf Instagram zeigt Mark Zuckerberg, wie er über seine Macht als Social-Media-Mogul redet: «Stell dir vor: Ein Mann mit der totalen Kontrolle über die gestohlenen Daten von Milliarden Menschen.»

Und weiter: «Wer die Daten kontrolliert, kontrolliert die Zukunft.» Doch die düstere Ansprache des Facebook-CEO war ein sogenanntes Deepfake.

Ein Deepfake ist ein Video, das mittels Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wird. Mit früheren Aufnahmen und Bildern einer Person können beinahe beliebige Handlungen nachgestellt werden.

Technologie hinter Deepfake wird immer besser

In Kombination mit einer passenden Stimme zeigt sich schnell, dass die Technologie auf dem Weg ist, perfekte Imitationen zu erstellen.

Doch wie geht die Facebook-Tochter nun mit diesem Video um? Denn schliesslich wurde beim Fall Pelosi auch nichts gelöscht.

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Der Facebook-Chef Mark Zuckerberg. - AFP/Archiv

Wie ein Instagram-Sprecher (Instagram gehört Facebook) gegenüber dem Tech-Magazin «Motherboard» erklärt, treffen auch hier die gleichen Bedingungen zu: Das Zuckerberg-Video von zwei britischen Künstlern wird nicht gelöscht.

Der Vorfall zeigt für Kritiker ein Problem in den Richtlinien auf: Wahre Inhalte sowie Personen sollten in den sozialen Medien grundsätzlich besser geschützt werden.

Und die Auswirkungen werden in Zukunft noch deutlich grösser. Dies, sobald die Fälschungen von blossem Auge nicht mehr erkannt werden können.

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