Vereinte Nationen rufen Brasilien zu Kampf gegen Rassismus auf
UN-Menschenrechtskommissarin Michele Bachelet hat Brasilien zu einem entschlossenen Vorgehen gegen Rassismus aufgerufen.

Das Wichtigste in Kürze
- Weisse Sicherheitskräfte haben in einem Supermarkt in Brasilien einen Schwarzen getötet.
- Nun fordert Michele Bachelet ein entschlossenes Vorgehen gegen Rassismus.
- Erster Schritt zur Lösung sei, das zugrunde liegende Problem des Rassismus anzuerkennen.
Nach einem tödlichen Angriff von weissen Sicherheitsleuten eines Supermarkts auf einen Schwarzen hat die UN-Menschenrechtskommissarin Michele Bachelet Brasilien zu einem entschlossenen Vorgehen gegen Rassismus aufgerufen. «Die Regierung hat eine besondere Verantwortung dafür, das zugrunde liegende Problem des Rassismus anzuerkennen. Das ist der erste Schritt zur Lösung», sagte eine Sprecherin der Menschenrechtskommissarin am Dienstag.
João Alberto Silveira Freitas war in der vergangenen Woche nach einer verbalen Auseinandersetzung mit der Mitarbeiterin eines Supermarktes in Porto Alegre im Süden des Landes von zwei Sicherheitsmännern niedergerungen und brutal geschlagen worden. Der 40-Jährige erlag noch am Tatort seinen Verletzungen. Die Gewalttat ereignete sich einen Tag vor dem sogenannten Tag des Schwarzen Bewusstseins, an dem an den Beitrag der Schwarzen zur Kultur und Identität Brasiliens erinnert wird.
«Schwarze Brasilianer erfahren strukturellen und institutionalisierten Rassismus, Exklusion, Marginalisierung und Gewalt mit in vielen Fällen tödlichen Konsequenzen», sagte die UN-Sprecherin. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hatte zuletzt bestritten, dass es in dem grössten Land Lateinamerikas ein Rassismus-Problem gibt.