Seit der Anschlagsserie am Ostersonntag gilt in Sri Lanka Ausnahmezustand. Nun wurden die Online-Netzwerk vorübergehend blockiert.
Explosionen in Sri Lanka
Am Ostersonntag im Jahr 2019 gab es eine Anschlagsserie auf Kirchen und Luxushotels. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Ostersonntag sind bei Anschlägen 285 Menschen gestorben.
  • Seit der Anschlagsserie gilt in Sri Lanka der Ausnahmezustand.
  • Die Behörden haben den Zugang zu Online-Netzwerken, wie Facebook und WhatsApp gesperrt.

Nach Ausschreitungen gegen Muslime in Sri Lanka sind die Online-Netzwerke in dem Land vorübergehend blockiert worden. Die Behörden ordneten an, den Zugang zu Diensten wie Facebook, WhatsApp, Instagram zu sperren. Das teilte die Internetprovider in dem südasiatischen Inselstaat am Montag mit.

Die Lage in Sri Lanka ist weiterhin angespannt. Der Hintergrund sind die mutmasslich islamistischen Anschläge am Ostersonntag auf mehrere katholische Kirchen und Luxushotels.

In der Stadt Chilaw war es am Sonntag als Reaktion auf die Facebook-Botschaft eines muslimischen Ladenbesitzers zu Ausschreitungen gekommen. «Hört auf zu lachen, eines Tages werdet ihr weinen», schrieb der Mann. Christliche Gruppen sahen darin eine Anschlagsdrohung.

Sie attackierten daraufhin den Laden des Händlers und weitere Geschäfte. Zudem randalierten sie in einer Moschee. Die Polizei schritt ein, gab Warnschüsse in die Luft ab und verhängte eine Ausgangssperre.

Seit der Anschlagsserie gilt Ausnahmezustand in Sri Lanka

Der Verband der islamischen Gelehrten (ACJU) in Sri Lanka warnte vor zunehmendem Argwohn gegenüber der muslimischen Minderheit in dem Land. Der ACJU rief Muslime dazu auf, provokative Beiträge in den sozialen Medien zu vermeiden.

Bei den Selbstmordattentaten auf insgesamt drei Kirchen und drei Luxushotels waren am Ostersonntag zusammengenommen 258 Menschen gestorben. Etwa 500 weitere Menschen wurden verletzt. Seit der Anschlagsserie gilt in Sri Lanka der Ausnahmezustand.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Attacken für sich. Sri Lankas Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die Anschläge verantwortlich. Sie glaubt aber, dass sie Unterstützung aus dem Ausland hatte.

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