Künftig soll sexuelle Belästigung in Saudi-Arabien bestraft werden. Das teilten die Behörden am Dienstag mit.
Der saudische Kronprinz Mohammed Bin Salman will das Land reformieren. Nun könnte ihm der Fall Khashoggi zum Verhängnis werden.
Der saudische Kronprinz Mohammed Bin Salman will das Land reformieren. Nun könnte ihm der Fall Khashoggi zum Verhängnis werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sexuelle Belästigung wird in Saudi-Arabien in der Zukunft bestraft.
  • Geldstrafen bis zu 70'000 Franken sollen möglich sein.

Saudi-Arabien will sexuelle Belästigung künftig unter Strafe stellen. Der Schura-Rat, der das Kabinett berät, habe einen entsprechenden Gesetzentwurf gebilligt, teilten die Behörden am Dienstag mit.

Künftig sollen damit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren und Geldstrafen von 300'000 Rial, also rund 70'000 Franken, möglich sein.

«Grosses gesetzgeberisches Vakuum»

Das Gesetz fülle «ein grosses gesetzgeberisches Vakuum» und diene als Abschreckung, sagte Schura-Rats-Mitglied Latifa al-Schaalan laut einer Erklärung des Informationsministeriums.

Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte zuletzt Reformen eingeleitet, um Saudi-Arabien zukunftsfähig zu machen. Dazu zählen etwa die Aufhebung des Fahrverbots für Frauen sowie eine stärkere Beteiligung von Frauen am Wirtschaftsleben. Viele Aktivisten kritisieren die Reformen jedoch als kosmetisch. Überschattet wurden die Reformen zudem zuletzt von der Festnahme mehrerer Menschenrechtsaktivisten.

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