Mehr als 52'000 unidentifizierte Leichen in Mexiko
Seit Beginn des Drogenkriegs in Mexiko ist die Mordrate auf hohem Niveau. Insgesamt liegen 52'000 Leichen in Massengräbern und Leichenhallen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Mexikos gibt es mehr als 52'000 unidentifizierte Leichen.
- Die hohe Zahl kommt durch fehlende Ressourcen und Behördenversagen zustande.
In Leichenhallen und Massengräbern in Mexiko liegen inzwischen mehr als 52'000 unidentifizierte Tote.
Die Zahl wurde von der «Bewegung für unsere Verschwundenen in Mexiko» bestätigt. Das ist eine Organisation von Angehörigen von Verschwundenen. Die Zahl wurde durch Feldforschung und Anfragen bei Behörden ermittelt. Auch die Regierung bestätigt die Statistik der Organisation.
Mexikos Vizeminister für Menschenrechte, Alejandro Encinas, verkündete sie am Donnerstag in der täglichen Pressekonferenz von Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador. Das nordamerikanischen Land verzeichnet seit Beginn des sogenannten Drogenkriegs im Jahr 2006 sehr hohe Mordraten. Inzwischen gelten mehr als 99'000 Menschen als verschwunden.
Fehlende Ressourcen und Behördenversagen
Gruppen von Angehörigen suchen auf eigene Faust nach verscharrten Überresten. Werden solche gefunden, bleiben sie jedoch häufig lange in Leichenhallen liegen, ohne identifiziert zu werden. Es gibt keine nationale DNA-Datenbank, die es erlauben würde, Proben von Leichen mit Genmaterial von Vermissten abzugleichen.
Auch fehle es an einheitlichen Statistiken über nicht identifizierte sowie identifizierte, aber nicht abgeholte Leichen, sagte Encinas. «Dies ist ein sehr schwerwiegendes rechtliches Versäumnis.»
Die hohe Zahl unidentifizierter Toter spiegele eine Krise in Mexiko wider. Diese habe nicht nur mit fehlenden Ressourcen zu tun. Auch der fehlendem Willen der lokalen Behörden hätte zu dieser Situation geführt.