Im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenerkrankung Coronavirus hat die chinesische Regierung den Handel mit Wildtieren vorübergehend verboten.
Lungenerkrankung Corona
Eine Fischmarkt in China - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Experten ist der Handel mit exotischen Tieren ein Gesundheitsrisiko.
  • Laut neusten Meldungen der BBC sind 80 Menschen am Virus gestorben.

Das Züchten, Transport und Handel seien bis zum Ende der Epidemie «streng verboten», teilte das Landwirtschaftsministerium am Sonntag mit. Die Verbraucher müssten sich der Gesundheitsrisiken des Wildtierverzehrs bewusst sein und «sich gesund ernähren», hiess es in der Mitteilung weiter.

In China haben sich nach offiziellen Angaben inzwischen fast 2000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 80 Patienten sind inzwischen an den Folgen der Lungenerkrankung gestorben. Das Virus hat inzwischen auch rund ein Dutzend weitere Länder erreicht.

Es wird davon ausgegangen, dass sich der Erreger von einem Markt im zentralchinesischen Wuhan aus verbreitete. Auf diesem Markt waren auch Wildtiere zu verkaufen. So bot ein Händler beispielsweise Ratten, Füchse, Krokodile, Wolfswelpen, Riesensalamander, Schlangen, Pfaue und Kamelfleisch in seiner Werbebroschüre an.

Illegaler Handel schon lange ein Kritikpunkt an China

Tierschützer werfen der chinesischen Regierung schon lange vor, den Handel mit exotischen Tieren zu tolerieren. Häufig werden die Tiere - darunter auch gefährdete Tiger oder Schuppentiere – verzehrt oder zur Herstellung traditioneller Medizin genutzt.

Gesundheitsexperten zufolge stellt der Wildtierhandel ein Gesundheitsrisiko dar, da die Tiere gefährliche Viren übertragen können. Gewöhnlicherweise kommen Menschen mit Viren wie diese Lungenerkrankung nicht in Berührung.

Corona Lungenerkrankung nicht die erste Krankheit ihrer Art

Auch die gefährliche «Sars», an der zwischen 2002 und 2003 mehr als 700 Chinesen Hongkonger starben, ging von Wildtieren aus. Wissenschaftlern zufolge waren ursprünglich wahrscheinlich Fledermäuse der Träger der Lungenerkrankung. Später wurde das Virus von Zibetkatzen auf den Menschen übertragen.

Laut einer Studie des Global Virome Project, einer globalen Initiative zur Pandemie-Vorsorge, existieren im Tierreich schätzungsweise 1,7 Millionen unentdeckte Viren. Von denen sind fast die Hälfte für den Menschen schädlich. Dem Virologen Peter Daszak zufolge ist mit düsteren Prognosen zu rechnen. Jedes Jahr sollten sich rund fünf neue Krankheitserreger vom Tier auf den Menschen übertragen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HandelRegierungHongkongStudie