Durch einen Konflikt hat sich die Nahrungsmittelkrise in Burkina Faso weiter verschlechtert. Aktuell leiden 2,2 Millionen Menschen an Hunger.
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Burkina Faso: Eine Mutter (r.) hält ihren zweijährigen Sohn, der wegen Unterernährung mit einer Magensonde behandelt wird. - Sam Mednick/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nahrungsmittelkrise in Burkina Faso ist so gross wie nie zuvor.
  • Die Zahl der hungernden Menschen hat durch einen Konflikt zugenommen.
  • Bis im September wird die Zahl noch weiter steigen.

Im Krisenland Burkina Faso sorgt ein anhaltender Konflikt für einen dramatischen Anstieg hungernder Menschen. Das teilte die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Donnerstag mit.

Aktuell leiden demnach in dem instabilen westafrikanischen Staat 2,2 Millionen Menschen an Hunger. Bis September soll die Zahl um etwa 50 Prozent auf 3,3 Millionen steigen, so das IRC. Besonders betroffen seien 26 von dschihadistischen Gruppen belagerte Städte, in denen mehr als 800'000 Einwohner begrenzten oder gar keinen Zugang zu lebensnotwendiger Grundversorgung hätten.

Nahrungsmittelkrise so gross wie nie zuvor

Die Nahrungsmittelkrise in dem Land mit 21 Millionen Einwohnern ist laut IRC aktuell so gross wie nie zuvor. In vielen Städten und Dörfern seien aufgrund der prekären Sicherheitslage Märkte geschlossen, so dass Menschen keinen Zugang zu Lebensmitteln und anderer Grundversorgung hätten.

Zudem habe die anhaltende Gewalt den Zugang zu Ackerland und damit die Nahrungsmittelproduktion eingeschränkt. Auch seien Dutzende Gesundheitseinrichtungen geschlossen worden, so dass viele unterernährte Kinder und Erwachsene nicht behandelt werden könnten. Zusätzlich sorgt eine Dürre in Burkina Faso sowie der gesamten Sahelregion für Lebensmittelknappheit.

In dem Sahel-Staat und seinen Nachbarstaaten Mali und Niger sind seit Jahren bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige den Terrorgruppen Islamischer Staat und Al-Kaida die Treue geschworen haben. Burkina Faso wird von einer militärischen Übergangsregierung geleitet, die der Bevölkerung nach einem Putsch im Herbst versprochen hat, die Dschihadisten auszumerzen – bislang jedoch ohne Erfolg.

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