Costa Rica trotz vieler Schweizer in der Tourismus-Krise
Überraschend für uns Schweizer: Costa Rica verzeichnet sinkende Flugankünfte, wegbrechende Einnahmen – und eine wachsende Unsicherheit in der Tourismusbranche.

Während Costa Rica im Schweizer Reisemarkt weiterhin zu den top Fernzielen zählt, verzeichnet das Land insgesamt eine Tourismuskrise.
Die Besucherzahlen sinken, internationale Flugverbindungen brechen weg – und das trotz weltweitem Reiseaufschwung.
In der ersten Hälfte des Jahres 2025 verzeichnete Costa Rica ein Minus von 2,8 Prozent bei den Flugankünften im Vergleich zum Vorjahr.
Schwer wiegt der Rückgang aus einst starken europäischen Quellmärkten wie Deutschland, Spanien, Frankreich und Grossbritannien.

Der Staat verliert damit wichtige Einnahmen in einem Bereich, der bis zu acht Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht.
Die costa-ricanische Tourismusbehörde ICT reagiert mit Nachdruck: Neue internationale Flugrouten nach Rom, Lissabon, Kopenhagen und weitere südamerikanische Metropolen wie Bogotá oder Buenos Aires werden verhandelt.
Auch Kanada rückt näher: Ab Dezember verbindet Porter Airlines Toronto und Ottawa direkt mit Liberia, der Hauptstadt der nördlichen Provinz Guanacaste.
Fachkräftemangel im Tourismussektor
Doch Expertinnen und Branchenkenner bleiben gemäss «The Tico Times» skeptisch. Der vorhergesagte Aufwärtstrend von 1,7 Prozent in der zweiten Jahreshälfte trifft auf eine viermonatige Nebensaison.
Für kleine und mittlere Tourismusbetriebe – insbesondere in ländlichen Regionen – drohen existenzielle Konsequenzen, zumal sich auch der ungünstige Dollarkurs negativ auf Buchungen und Margen auswirkt. Für US-Amerikaner sind Aufenthalte in Costa Rica deutlich teurer geworden.

Laut Welt-Tourismus-Barometer der UNWTO wurden im ersten Quartal 2025 weltweit mehr als 300 Millionen internationale Ankünfte verzeichnet – ein Plus von 5 Prozent gegenüber 2024.
Costa Rica bleibt bislang aussen vor und kämpft intern mit strukturellen Herausforderungen: mangelnder Zugang zu digitaler Infrastruktur, Fachkräftemangel im Tourismussektor und fehlende Resilienz gegenüber globalen Marktverwerfungen.
Als Lösungsansätze diskutiert werden aktuell Technologien wie Künstliche Intelligenz, Schulungsinitiativen für junge Fachkräfte und neue Managementansätze zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus.
Für Costa Rica – einst Vorbild für Ökotourismus weltweit – bleibt es eine zentrale Herausforderung, diese Ansätze schnell, gezielt und langfristig umzusetzen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst auf «Travelnews.ch» publiziert.