Zum ersten Mal seit dem Beginn des Krieges hatten Anfang November sowohl Palästinenser mit einem Zweitpass als auch Ausländer den Gazastreifen verlassen.
Palästinenser
Vertriebene Palästinenser werden in der Nähe der Grenze zwischen Gaza und Ägypten gesehen. Foto: Mohammed Talatene/dpa - sda - Keystone/dpa/Mohammed Talatene

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem halben Jahr haben mehr als 64'000 Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News am Donnerstag.

Das ist nur ein sehr kleiner Teil der fast 1,9 Millionen Menschen, die nach UN-Angaben durch Kämpfe innerhalb des Gazastreifens vertrieben wurden. Dies sind mehr als 80 Prozent der Bevölkerung.

Anfang November hatten erstmals seit Kriegsbeginn Palästinenser mit Zweitpass sowie Ausländer den Gazastreifen verlassen. Einige Palästinenser zahlen angesichts von Hunger, Krieg und Obdachlosigkeit bis zu 10'000 US-Dollar pro Person an sogenannte Vermittler, um den Grenzübergang Rafah in Richtung Ägypten passieren zu dürfen. Wer Gaza verlassen darf, wird streng kontrolliert. Israel kontrolliert die Grenzübergänge gemeinsam mit Ägypten.

Steigende Opferzahlen und Zerstörung

Riad Mansur, der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen, hatte zuvor gesagt, die Palästinenser hätten angesichts des Kriegs nur drei Optionen: Tod, Abwanderung oder Unterwerfung.

Als Reaktion auf das Massaker der islamistischen Hamas vom 7. Oktober und der Verschleppung von Geiseln greift Israel Ziele im Gazastreifen von Land, See und aus der Luft an. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bisher mehr als 33'000 Menschen getötet und mehr als 75'000 weitere verletzt.

Der Decentralized Damage Mapping Group (DDMG) zufolge, bei der US-Wissenschaftler die Angriffe mit Satellitendaten untersucht, wurden mehr als die Hälfte aller Gebäude beschädigt oder zerstört.

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