Die Zahl der Klagen gegen Monsanto wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in den USA ist in den vergangenen Wochen auf 9300 gestiegen.
Glyphosat
Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mittlerweile gibt es in den USA 9300 Klagen gegen Monsanto wegen dem Mittel Glyphosat.
  • Laut Bayer sei das Mittel «bei sachgerechter Anwendung ein wirklich sicheres Präparat».

Die Zahl der Klagen gegen die Bayer-Tochter Monsanto wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in den USA ist in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Ende Oktober lag sie bei rund 9300, wie Bayer am Dienstag bei Vorlage der Quartalszahlen mitteilte. Im August waren es nach Unternehmensangaben 5000 gewesen.

Bayer-Chef Werner Baumann betonte in einer Telefonkonferenz erneut, Bayer sei «davon überzeugt, dass Glyphosat bei sachgerechter Anwendung ein wirklich sicheres Präparat ist». Im Glyphosat-Prozess in San Francisco, in dem der krebskranke Dewayne Johnson wegen des Gebrauchs glyhosathaltiger Unkrautvernichtungsmittel Schadenersatz zugesprochen bekam, werde Bayer daher in Berufung gehen, bekräftigte Baumann. «Wir sind dabei, das Berufungsschreiben zur Einreichung beim Berufungsgericht in Kalifornien vorzubereiten.»

«Länger als bis 2020, 2021 beschäftigen»

Es gebe «eine Vielzahl von weiteren Fällen, die ebenfalls zu Verhandlung kommen werden», kündigte Baumann an. Damit sei Mitte des ersten Quartals zu rechnen. Im Fall Johnson handele es sich um ein einziges erstinstanzliches Urteil, das keine bindende Wirkung für die anderen Verfahren habe, erläuterte der Konzern. «Der gesamte Komplex wird uns mit Sicherheit aus der heutigen Sicht länger als bis 2020, 2021 beschäftigen», sagte Baumann.

Bayer hatte Monsanto für rund 54 Milliarden Euro gekauft, seit dem zweiten Quartal ist das Saatgutunternehmen in Bayers Agrarsparte Crop Science eingegliedert. Im dritten Quartal bis September stieg der gesamte Umsatz des Konzerns auf 9,9 Milliarden Euro. Die Beiträge des erworbenen Agrargeschäfts seien höher ausgefallen als erwartet, teilte Bayer mit. 2018 rechnet der Konzern mit einem Umsatz von 39 Milliarden Euro.

Der Gewinn im dritten Quartal fiel um 25,6 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, aber vor allem, weil Bayer im Vergleichsquartal 2017 Teile von Covestro zu Geld gemacht hatte. Der Kurs von Bayer ist vor allem wegen des Glyphosat-Prozesses gegen Monsanto stark gefallen - seit Januar um 33 Prozent. Am Dienstag legte der Kurs bis zum frühen Nachmittag um 0,4 Prozent auf 68,64 Euro zu.

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