«The New York Times» verzichtet auf politische Karikaturen

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Wegen einer «antisemitischen Karikatur» möchte «The New York Times» nun vollständig auf politische Karikaturen verzichten.

The New York Times
Die «New York Times» verzichten künftig auf sämtliche politische Karikaturen. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «New York Times» verzichtet künftig auf politische Karikaturen.
  • Die Entscheidung tritt ab 1. Juli in Kraft.

«The New York Times» will in ihrer internationalen Ausgabe künftig auf die täglichen politischen Karikaturen verzichten. Im April hatte sich die US-Zeitung für eine Karikatur entschuldigt, die Kritiker als antisemitisch bezeichnet hatten.

Der «New York Times»-Redaktor James Bennet erklärte am Montag: Die Zeitung beabsichtige schon seit einem Jahr, analog zur US-Ausgabe auch in der internationalen Ausgabe auf Karikaturen zu verzichten. Die Entscheidung trete ab 1. Juli in Kraft.

Israels Premier als Blindenhund

Die Zeichnung zeigt den israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Blindenhund mit Davidstern am Halsband. Er führt den blinden US-Präsidenten Donald Trump. Trump trägt in der Zeichnung eine Kippa.

In der jüdischen Gemeinde in den USA hatte die Karikatur Entsetzen hervorgerufen. Israels UNO-Botschafter verglich die Zeichnung mit der NS-Propagandazeitung «Der Stürmer».

Tage nach der Veröffentlichung erklärte die «New York Times», die Zeichnung sei «antisemitisch und beleidigend» gewesen. Sie entschuldigte sich für die «Fehleinschätzung, sie zu veröffentlichen». Herausgeber Arthur Gregg Sulzberger erklärte, der für die Veröffentlichung verantwortliche Redaktor sei verwarnt worden.

Wütende Masse im Netz

Auch der Schweizer Karikaturist Patrick Chappatte verurteilte die Veröffentlichung der Karikatur. Er kritisiert jedoch, dass Medien immer stärker unter politischen Druck und Kritik von «Moralaposteln» in den Online-Netzwerken gerieten. «Twitter ist ein Ort der Wut, nicht der Debatte», sagt Chappatte.

Zeichner aus Venezuela, Nicaragua und Russland hätten ins Exil gehen müssen, schreibt Chappatte auf seiner Webseite. Einige der besten Karikaturisten in den USA wie Nick Anderson und Bob Rogers hätten in letzter Zeit ihre Anstellung verloren. Der Grund: Verlage fanden ihre Arbeit zu Trump-kritisch. «Vielleicht sollten wir anfangen, uns Sorgen zu machen.»

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