In Nicaragua fährt die Regierung unter Daniel Ortega mit seiner harten Linie fort. Es wurden 94 weitere Regierungskritiker ausgebürgert.
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Daniel Ortega, Präsident von Nicaragua, und seine Frau Rosario Murillo kommen zu einer Pressekonferenz. Foto: Jorge Torres/EFE/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Nicaragua wurden 94 weiteren Regierungskritikern die Staatsangehörigkeit entzogen.
  • Diese wurden wegen Hochverrats schuldig gesprochen.
  • Die Regierung unter Daniel Ortega geht mit harten Mitteln gegen seine Kritiker vor.

Der harte Kurs der Regierung unter Daniel Ortega in Nicaragua dauert an. Bereits vergangene Woche wurden mehr als 200 Personen abgeschoben.

Nun folgen weitere Ausbürgerungen seiner Kritiker aus Nicaragua. Nicaraguas autoritäre Regierung hat 94 weiteren Regierungskritikern die Staatsangehörigkeit entzogen. Alle seien von verschiedenen Richtern wegen Hochverrats schuldig gesprochen worden, teilte die Justiz gestern mit.

Zu den ausgebürgerten Personen zählen auch die wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller des mittelamerikanischen Landes: Sergio Ramírez und Gioconda Belli. Darunter finden sich zudem ein Bischof und Journalisten, die bereits im Exil leben. Sie wurden als flüchtig vor der Justiz eingestuft. Ihr Vermögen soll beschlagnahmt werden.

In Nicaragua: Hartes Vorgehen gegen Kritiker

Die Regierung des Ex-Guerilleros Daniel Ortega geht mit harten Mitteln gegen seine Kritiker vor. Vergangene Woche wurden 222 Personen in die USA abgeschoben, die Menschenrechtlern zufolge aus politischen Gründen inhaftiert gewesen waren.

Auch ihnen wurde die nicaraguanische Staatsbürgerschaft aberkannt. Bei Protesten gegen die Regierung waren im Jahr 2018 mehr als 350 Menschen ums Leben gekommen.

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Daniel Ortega, Präsident von Nicaragua, spricht während einer Kundgebung vor seinen Anhängern. - dpa

Der frühere sandinistische Revolutionär Ortega regiert ununterbrochen seit 16 Jahren. Nach dem Sturz des Diktators Anastasio Somoza war er bereits 1979 erstmals an die Macht gekommen. Dies zunächst als Mitglied einer Regierungsjunta und dann als Präsident.

1990 wurde er abgewählt, kehrte aber 2007 als Staats- und Regierungschef zurück. Seit 2017 ist Ortegas Ehefrau Rosario Murillo Vizepräsidentin. Vor seiner umstrittenen Wiederwahl 2021 liess Ortega sieben konkurrierende Kandidaten festnehmen.

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