Mindestens eine Tote durch Schlammlawinen im Westen Kanadas
Bei von starken Regenfällen ausgelösten Schlammlawinen im Westen Kanadas ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, mindestens zwei weitere wurden vermisst.

Das Wichtigste in Kürze
- Vancouver wegen Überschwemmungen vom Rest des Landes abgeschlossen.
Such- und Rettungstrupps bargen nahe des 250 Kilometer nördlich von Vancouver gelegenen Orts Lillooet die Leiche einer Frau, wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte. In der Gegend hatten Schlamm- und Wassermassen am Montag mehrere Hauptverkehrsstrassen schwer beschädigt und zahlreiche Menschen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen.
Hunderte Menschen, die in ihren Fahrzeugen in Richtung Vancouver unterwegs waren, mussten mit Militärhubschraubern in Sicherheit gebracht werden. Die beschädigten sowie weitere Hauptverbindungsstrassen wurden gesperrt. Auch die Bahnverbindung in den Rest des Landes war ausser Betrieb. Die kanadische Westküsten-Metropole war daher nur noch vom Süden aus aus den USA kommend aus erreichbar.
Bislang lägen zwei Vermisstenmeldungen vor, sagte die Bundespolizistin Janelle Shoihet. Allerdings bestehe die Befürchtung, dass noch weitere Menschen mit ihren Fahrzeugen von einer Schlammlawine weggespült worden sein könnten. «Die Gesamtzahl der vermissten Menschen und Fahrzeuge steht noch nicht fest.»
Wegen der Regenfälle hatten die Behörden Evakuierungen in der Gemeinde Merritt nordöstlich von Vancouver angeordnet. Für die Betroffenen wurden Notunterkünfte eingerichtet. «Wir erwarten, dass diese Evakuierungsanordnung wahrscheinlich mehr als eine Woche lang bestehen bleibt», erklärte die Stadtverwaltung am Dienstag. «Die Überschwemmungen verursachen weiterhin grosse Gefahren und Schäden», betonte sie.
Auch in der Region Fraser Valley östlich von Vancouver und entlang der Grenze mit den USA gab es heftige Überschwemmungen. In der Grenzstadt Abbotsford mussten rund 1100 Menschen ihre Häuser verlassen. In rund 9000 Haushalten fiel der Strom aus.
«Ich habe keinen Zweifel, dass diese Ereignisse mit dem Klimawandel zusammenhängen», sagte der Minister für öffentliche Sicherheit der Provinz British Columbia, Mike Farnworth. In der Region waren erst im Sommer mehr als 500 Menschen bei einer Rekord-Hitzewelle gestorben. Zudem zerstörten verheerende Waldbrände ganze Landstriche.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagte vor Journalisten, seine Regierung beobachte die Situation in British Columbia genau. Ottawa sei bereit, «in jeglicher Form» zu helfen.