Am 21. Januar 1979 schaffte es «Y.M.C.A.» auf den ersten Platz der Schweizer Hitparade. Die Village People entstanden vor allem aus wirtschaftlichen Gründen.
Village People
Die Mitglieder der Village People. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Y.M.C.A.» nahm am 21. Januar 1979 die Schweizer Hitparade ein.
  • Es ist das erfolgreichste Lied der amerikanischen Popgruppe Village People.
  • Zahlreiche Partys und Referenzen in der Popkultur erhöhten den Bekanntheitsgrad.

In den 1970er-Jahren grassierte weltweit das Disco–Fieber. Künstler wie die Bee Gees, Chic oder Donna Summer ritten auf der Erfolgswelle mit. Gegen Ende des Jahrzehnts ebbte die Popularität ab. Daran konnte auch «Disco Godfather» Rudy Ray Moore wenig ändern. Die Musikindustrie wurde auf den rebellischen Punk aus England aufmerksam und machte aus dem wilden Biest durch die Kommerzialisierung einen handzahmen Kater. Disco wurde vom Punk als neues Phänomen abgelöst. Bevor es zum Zusammenbruch kam, folgten noch einige finanzielle Erfolge. Einen davon lieferten die Village People mit «Y.M.C.A.» ab. Dahinter steckte marktwirtschaftliches Kalkül.

Ebenbild der verschiedenen gesellschaftlichen Figuren

Die französischen Produzenten Jacques Morali und Henri Belolo suchten nach einer amerikanischen Boy-Band. Die beiden wollten damit den homosexuellen Markt bedienen. Damals gab es in der heterosexuell geprägten Populärmusik kaum eine entsprechende Gruppe. Zuerst wurde ein Casting durchgeführt, am Ende umfassten die 1977 gegründeten Village People sechs Männer in unterschiedlichen Kostümen.

Auf diese Idee kamen Morali und Belolo als sie in New York einen Passanten mit Federschmuck erblickten. Die Village People sollten optisch die verschiedenen Figuren der amerikanischen Gesellschaft abbilden. Die Mitglieder verkörperten deshalb jeweils einen Ureinwohner, Cowboy, Polizisten, Marinesoldaten, Bauarbeiter sowie Motorradfahrer in Lederkluft.

Wege zum Ruhm

Früh konnte man mit dem Stück «Macho Man» des gleichnamigen zweiten Albums in England erste Erfolge feiern. Es benötigte jedoch ein weiteres Album, um den internationalen Durchbruch zu erreichen. Im September 1978 erschien «Cruisin'». Als Single wurde das Stück «Y.M.C.A.» ausgekoppelt. Es erreichte in Amerika die Nummer Zwei der Billboard-Charts. In der Schweizer Hitparade kletterte es am 21. Januar 1979 auf die Spitzenposition. Diese wurde acht Wochen lang gehalten.

Das Lied sprach Menschen jeglicher sexueller Orientierung an und avancierte zum Gassenhauer auf Partys. In Filmen und Serien (Beispiele: «South Park», «Wayne's World 2» oder «die Simpsons») gab und gibt es Anspielungen auf die Kostüme oder gar eine direkte Verwendung der Musik.

«Y.M.C.A.» ist eine Anspielung auf die «Young Men's Christian Association» (international: «Christlicher Verein Junger Menschen», kurz «CVJM»), welche 1844 in London gegründet wurde und ihren Sitz in Genf hat. Als evangelikal-protestantisch orientierte Jugendorganisation setzt sie neben der Vermittlung konservativer Werte ihr Augenmerk auf sportliche Aktivitäten. Das hat mit den Village People wenig gemeinsam. Der bunte Haufen löste sich 1986 auf. Heutzutage tritt die Truppe weiterhin auf, von der damaligen Besetzung ist nur noch der «Polizist» Victor Willis dabei.

Das Musikvideo zu «Y.M.C.A.» wurde in New York gedreht.
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