Schlechter Sex? Gehen Sie zum Arzt! Erektionsprobleme können nicht nur in den meisten Fällen behoben werden. Oft fungiert der Penis als Alarmanlage des Körpers.
Wenn er nicht mehr kann: Erektionsstörungen bedeuten für viele Männer ein Einschnitt in ihre Männlichkeit.
Wenn er nicht mehr kann: Erektionsstörungen bedeuten für viele Männer ein Einschnitt in ihre Männlichkeit. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erektionsprobleme gehen zu 40 Prozent auf eine Durchblutungsstörung zurück.
  • Dann hilft, wie bei anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine Gefässstütze (Stent).
  • Der Stent hält die Vene offen, das Blut fliesst wieder in den Schwellkörper des Penis.

Erektionsstörung. Kein Thema, über das Mann gerne spricht. Dabei ist er nicht allein damit: «Jeder dritte Mann erfährt in seinem Leben eine erektile Dysfunktion, also eine Erektionsstörung», sagt Nicolas Diehm, Arzt der Hirslandenklinik Aarau.

Die Lösung? Die Vene muss künstlich aufgedrückt werden. Dazu setzt der Arzt einen sogenannten Stent ein, eine Gefässstütze, die die Vene von innen aufdrückt und so wieder den vollen Blutfluss ermöglicht.

Woran die Störung liegen kann? Psychische Probleme, Stress, verflüchtigte Gefühle? Diehm – weder Psychologe, noch Urologe, sondern Facharzt für Gefässmedizin – schüttelt den Kopf. «40 Prozent aller Erektionsprobleme gehen auf eine Durchblutungsstörung zurück», sagt er dann.

Penis als Alarmanlage

So lässt sich das Erektionsproblem mit dem gleichen Mittel lösen, mit dem man auch Herzinfarkt und Hirnschlag beikommt. Und damit ist der Zusammenhang noch nicht fertig: «70 Prozent aller Herzinfarkt-Patienten hatten zwei bis drei Jahre vor dem Infarkt bereits ein Problem mit der Potenz», so Diehm. Der Penis würde also als eine Art Alarmanlage funktionieren – «wenn die Männer auch früh genug zum Arzt gehen mit ihrem Problem».

penis flaute
Flaute im Bett? Gehen Sie zum Arzt! - Pixabay

Verstopfte Venen

Die Vene ist verkalkt und dadurch verengt. Das Blut fliesst erst schlecht – dann gar nicht mehr durch. Verstopft nun nicht die Vene, die zum Penis führt, sondern jene, die zum Herzen reicht, kommt es zu einem Herzinfarkt.

Viagra, als Herzmedikament konzipiert, lockert das Gewebe. So kann der Schwellkörper im Penis sich leichter füllen. Fliesst aber kein Blut mehr durch die Vene, helfen auch die blauen Pillen nicht mehr weiter.
Viagra, als Herzmedikament konzipiert, lockert das Gewebe. So kann der Schwellkörper im Penis sich leichter füllen. Fliesst aber kein Blut mehr durch die Vene, helfen auch die blauen Pillen nicht mehr weiter. - Keystone

In Penisnähe hingegen ist die Folge einer verstopften Vene: Flaute im Bett. Denn eine Erektion entsteht nur, wenn mehr Blut in den Schwellkörper im Penis fliesst, als wieder heraus.

Ein Stent – damit er steht

Dieses Konstrukt wird in die Vene eingeführt und spreizt sie von innen auf, damit das Blut ungehindert fliessen kann.
Dieses Konstrukt wird in die Vene eingeführt und spreizt sie von innen auf, damit das Blut ungehindert fliessen kann. - Keystone
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