Warum hat mein Kind Rückenschmerzen? 7 mögliche Gründe

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Nicht jeder Rückenschmerz hat die gleiche Ursache. Bei Kindern solltest du genauer hinschauen und bei Bedarf handeln.

Mädchen mit Rückenschmerzen
Vor allem Erwachsene kennen Rückenschmerzen als gesundheitliches Problem. Wenn plötzlich auch der Nachwuchs darunter leidet, ist Aufmerksamkeit gefragt. - Depositphotos

Auf einmal bleibt das Kind beim Sport stehen oder jammert nach dem Sitzen – was ist los mit dem Rücken?

Wir zeigen sieben mögliche Zusammenhänge auf.

Verletzungen und Trauma

Stürze vom Spielplatz, Sportunfälle oder Rangeleien können zu Prellungen, Zerrungen oder sogar Wirbelverletzungen führen. Typisch: Rückenschmerzen treten direkt nach dem Ereignis auf und werden beim Bewegen oft stärker.

Meist reichen Kühlen, sanftes Ausruhen und Beobachten. Hält der Schmerz länger an, treten Lähmungserscheinungen, Fieber oder Taubheitsgefühle auf, ist ein Arzt gefragt.

Muskelverspannungen und Zerrungen

Übermässige Anstrengung beim Sport, ungewohnte Belastungen oder dauerhaft einseitige Bewegungen können Muskeln und Bänder reizen. Kinder klagen dann über einen ziehenden, dumpfen Schmerz oder berichten, dass der Rücken «steif» ist.

Kinder, Sport
Kindliche Muskeln und Bänder sind noch nicht voll belastbar und reagieren besonders sensibel auf körperliche Anstrengung. - Depositphotos

Wärme, vorsichtiges Dehnen und ein oder zwei ruhigere Tage helfen meist, die Beschwerden deutlich zu lindern. Wird die Muskulatur regelmässig aktiviert – etwa beim Klettern, Toben oder Schwimmen – kann solchen Verspannungen gut vorgebeugt werden.​

Haltungsschäden und Überlastung

Krummes Lümmeln auf dem Sofa oder ein schlecht eingerichteter Platz für die Hausaufgaben führen ebenfalls schnell zu Rückenschmerzen bei unseren Kleinsten – typisch ist ein schleichender Beginn.

Viele Eltern bemerken erst spät, dass die Haltung ihres Nachwuchses im Alltag oft zu wenig variiert. Hilfreich: Stühle und Tische kindgerecht einstellen, regelmässig zum Positionswechsel animieren und kleine Bewegungspausen einbauen.

Wachstumsschmerzen

Wachstumsschübe gehen oft mit ziehenden oder drückenden Rückenschmerzen einher, meistens abends oder nachts. Das Kind kann tagsüber oft trotzdem normal spielen, wirkt insgesamt aber erschöpft.

Wärme, Massagen und leichtes Dehnen unterstützen dabei, die Beschwerden zu lindern. Treten starke oder lange anhaltende Schmerzen, deutliche Bewegungseinschränkungen oder andere Symptome auf, ist eine medizinische Abklärung notwendig.

Schwerer oder falsch getragener Ranzen

Ein zu schwerer oder einseitig getragener Schulrucksack bringt die Wirbelsäule schnell aus dem Gleichgewicht. Eltern sind hier angehalten, genau hinzusehen: Das Gewicht der Schulsachen sollte nicht mehr als zehn bis fünfzehn Prozent des Körpergewichts der Kleinen betragen.

Schulkinder, Fahrrad
Ein gut sitzender Ranzen sollte über gepolsterte, breite Schultergurte und eine stabile Rückenpolsterung verfügen. - Depositphotos

Beide Schulterriemen sind Pflicht. Eltern sollten mit ihrem Nachwuchs regelmässig aussortieren, was im Ranzen wirklich nötig ist und was zu Hause bleiben kann.

Ist der Ranzen ergonomisch angepasst und clever gepackt, gibt es weniger Rückenschmerzen im Schulalltag.​

Übergewicht und Bewegungsmangel

Zu viel Sitzen, zu wenig Bewegung und unausgewogene Ernährung führen dazu, dass die Rumpfmuskulatur nicht genügend Halt gibt. Studien zeigen: Kinder mit Übergewicht klagen häufiger über Rückenschmerzen.

Der Grund ist das zusätzliche Gewicht, das Muskeln und Wirbelsäule stärker belastet. Präventiv hilft, den Alltag aktiver zu gestalten – mit kleinen Spaziergängen, Spielen draussen und regelmässigen Familienausflügen.

Seltene Erkrankungen und strukturelle Probleme

Manchmal steckt mehr hinter den Rückenschmerzen als nur ein Haltungs- oder Belastungsgrund. Skoliose, Rheuma, Infektionen oder angeborene Fehlbildungen kommen zwar selten vor, lösen aber oft intensive oder lang anhaltende Schmerzen aus.

Warnsignale wie Fieber, Gewichtsverlust, Kraftlosigkeit, Gefühlsstörungen oder starke Bewegungseinschränkungen bei deinem Kind darfst du nie ignorieren. Dann führt der Weg immer schnell zum Spezialisten.

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