Mundkrebs bei Kindern: Sehr selten, aber nicht ausgeschlossen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Auch wenn die meisten Läsionen harmlos sind, können seltene Formen von Mundkrebs beim Nachwuchs auftreten. Das solltest du wissen.

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Mundkrebs kommt eher selten vor, doch Vorsicht ist vor allem bei Kindern besser als Nachsicht. - Depositphotos

Mundkrebs bei Kindern ist eine absolute Ausnahmeerscheinung. Krebserkrankungen im Kindesalter sind in Deutschland und der Schweiz überhaupt insgesamt seltener.

Jährlich erkranken in Deutschland beispielsweise lediglich 2200 Kinder unter 18 Jahren an Krebs. Darunter macht Mundkrebs nur einen winzigen Bruchteil aus; Leukämien und Lymphome stehen bei Kindern an erster Stelle.

Wie erkennt man Symptome?

Ein erstes Anzeichen für Mundkrebs bei Kindern ist oft eine Stelle im Mund, die nicht innerhalb von Wochen heilt. Diese kann als weisser oder roter Fleck, als Beule, Verdickung, Geschwür oder blutende Stelle erscheinen.

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Die Prognose verschiedener Krebsarten hat sich dank moderner Therapien in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. - Depositphotos

Solche Veränderungen müssen zum Glück nicht immer Krebs sein. Oft stecken harmlose Ursachen wie Viren, Aphthen oder Verletzungen dahinter.

Allerdings: Halten Symptome wie Schmerzen, blutende Stellen oder Knoten an, sollte ein Arzt zur Abklärung konsultiert werden.

Was sind Ursachen und Risikofaktoren?

Risikofaktoren wie etwa Tabak- oder Alkoholkonsum, die typisch für Erwachsene sind, spielen im Kindesalter keine Rolle. Stattdessen können Infektionen mit humanem Papillomvirus (HPV) ausschlaggebend sein.

Ebenso als Ursache infrage kommen seltene genetische Erkrankungen wie Fanconi-Anämie oder Xeroderma pigmentosum. Auch chronische Immunreaktionen nach Stammzelltransplantationen zählen zu den möglichen Auslösern.

Wie wird Mundkrebs bei Kindern diagnostiziert?

Zunächst führt der Arzt ein Gespräch über die Symptome und unterzieht den Mund einer gründlichen Untersuchung. Weiterführende Untersuchungen können bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT umfassen.

In manchen Fällen wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, um sicherzustellen, ob es sich um Krebs handelt. Bei Kindern sind die meisten Biopsien jedoch negativ, das heisst gutartig.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung wird von einem spezialisierten Onkologen für Kinder geplant und hängt vom Krankheitsbild ab. Meist sind Operationen notwendig, die durch Chemotherapie oder Strahlentherapie ergänzt werden können.

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Neben der Tumorentfernung gehören auch sanfte Rekonstruktionstechniken und unterstützende Massnahmen zum Behandlungskonzept. - Depositphotos

Verschiedene Spezialisten begleiten die Behandlung, darunter Chirurgen und Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.

Wie sieht die Prognose aus?

Die Heilungschancen bei Kindern mit Mundkrebs sind überwiegend gut und vergleichsweise besser als bei Erwachsenen. Der Erfolg hängt immer vom Tumortyp, Ausbreitung und dem Gesundheitszustand des Kindes ab.

Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Und nach erfolgreicher Therapie sind regelmässige Nachsorgeuntersuchungen wichtig, um ein Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen.

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