Roboter bekommt den saudischen Pass

Sie ist ein fröhliches Gemüht, kann aber auch traurig oder wütend. Die Rede ist von «Sophia», einem Roboter, der mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist und visuelle Daten verarbeiten kann. Sophia sieht aus wie eine Frau – zumindest fast.

Nun war sie kürzlich zu Besuch in Saudi Arabien. Anlässlich der Konferenz «Future Investment Initiative» in der saudischen Hauptstadt Riad wurde sie von einem Moderator vor Delegierten verschiedenster Länder über die Zukunft befragt. Zur Konferenz geladen hatte niemand geringeres als Mohammed bin Salman. Der 32-jährige Sohn des saudischen Königs stieg kürzlich zum Kronprinzen der Nation auf.

Saudische Staatsbürgerschaft

Ihr Besuch in Riad hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn: Der saudische Staat hat dem Roboter die Staatsbürgerschaft verliehen. Sophia bedankte sich höflich: «Es ist historisch, der erste Roboter der Welt zu sein, der eine Staatsbürgerschaft verliehen bekommt.»

In der Internetgemeinde erstaunt der von den Saudis inszenierte PR-Gag. So schreibt der Twitter-User M420 zynisch: Seit Sophia saudische Bürgerin sei, dürfe sie sich nicht mehr ohne Kopftuch und Abaya in den saudischen Strassen zeigen. DuncanEadie schreibt auf Twitter: Die Saudis geben dem kontroversen Roboter Sophia einen Pass und die Staatsbürgerschaft. Dinge, die manchen menschlichen Einwohnern nicht möglich sind. Und Rakeeb Jaufer twittert: Die, denen die Staatbürgerschaft oder Visas abgelehnt wurden, sei geraten, sich in einen Roboter umzuwandeln.

In Saudi Arabien ist es praktisch unmöglich, die Staatsbürgerschaft zu erlangen – es sei denn, man hat saudische Wurzeln. Selbst im Land geboren Menschen oder solche, die ihr Leben lang im Land wohnhaft sind, bekommen keine Staatsbürgerschaft. Deshalb erstaun der Schritt der Saudis noch mehr.