Im Berner Rathaus dürfte wohl schon bald eine Plakette auf das Wirken von Albert Gobat hinweisen.
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Er ist ein etwas in Vergessenheit geratenen Friedensnobelpreisträgers aus dem Berner Jura.

Jedenfalls hat sich der Grosse Rat am Mittwoch dafür ausgesprochen, dass die Berner Regierung im Parlamentsgebäude das Wirken Gobats «auf geeignete Art und Weise» sichtbar macht. Ohne darüber zu diskutieren überwies der Rat der Kantonsregierung sehr deutlich einen Vorstoss mehrerer Grossratsmitglieder mit dieser Forderung.

Diese hatten in ihrem Vorstoss geschrieben, anders als der Berner Medizin-Nobelpreisträger Theodor Kocher sei Gobat (1843-1914) «weitgehend unbekannt». Es sei höchste Zeit, dessen Leben und Werk einer breiten Öffentlichkeit im Kanton vorzustellen. Dies als Zeichen dafür, dass sich Menschen überall auf der Welt für Frieden und Menschlichkeit einsetzen könnten.

Noch Abklärungen nötig

Die Berner Regierung will den Wunsch des Parlaments auch umsetzen. Doch wies sie darauf hin, dass die Denkmalpflege der Stadt Bern alle baulichen Veränderungen im Rathaus genehmigen muss. Zudem sei auch in der Stadt Bern ein ähnlicher Vorstoss eingereicht worden.

Im Weiteren seien in Gobats Geburtsort Tramelan Vorbereitungen zur Gründung einer Gobat-Friedensstiftung im Gang. Es gelte deshalb, die verschiedenen Bestrebungen zur Anerkennung Gobats zu koordinieren.

Einer der ersten Preisträger

Gobat erhielt den Friedensnobelpreis im Jahr 1902. Er hatte 1892 in Bern eine Interparlamentarische Konferenz für Frieden und Schiedsgerichtsbarkeit organisiert und wurde in deren Folge erster Generalsekretär der Interparlamentarischen Union für den Frieden. Dies ehrenamtlich - hauptamtlich war er Berner Erziehungsdirektor.

Auf internationalen Kongressen kämpfte er vor dem Ersten Weltkrieg für die Schiedsgerichtsidee und die Abrüstung, wie im Historischen Lexikon der Schweiz nachzulesen ist. Gobat war auch Berner Stände- und Nationalrat und laut Historischem Lexikon bekannt für einen autoritären Führungsstil.

1902 wurde der Friedensnobelpreis erst zum zweiten Mal verliehen. Gobat erhielt diese Auszeichnung gemeinsam mit dem Genfer Elie Ducommun.

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