Schule trennt Geschwister – Eltern gehen auf die Barrikaden

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Winterthur Stadt,

Die Schuleinteilung der Kinder in Winterthur sorgt für Ärger. Eltern kritisieren in einem offenen Brief die Schulpflege und die Stadt scharf.

Schule Kinder
Die Schuleinteilung in Winterthur sorgt für Ärger. Eltern stören sich daran, dass Geschwister in verschiedene Schulen eingeteilt werden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eltern stören sich daran, dass ihre Kinder in verschiedene Schulen eingeteilt werden.
  • Dies würde das Wohl der Kinder beeinträchtigen und zu erheblichen Belastungen führen.
  • Die Schulpflege erklärt, anhand welcher Kriterien die Einteilung geschieht.

In der Stadt Winterthur sorgt die Schuleinteilung der Kinder bei Eltern für rote Köpfe: Sie stören sich daran, dass ihre Kinder in verschiedenen Schulhäusern untergebracht werden.

Die Elternvertretungen zweier betroffener Schulen wollen das nicht auf sich sitzen lassen und haben einen offenen Brief geschrieben. Dieser war an verschiedene Stellen gerichtet, darunter die Schulpflege und die Stadt Winterthur.

Im Brief kritisieren die Eltern die Stadt und die Schulpflege scharf: Sie behaupten, dass die geplanten Massnahmen das Wohl der Kinder beeinträchtigen und zu erheblichen Belastungen führen würden. Darüber berichtet der «Tages-Anzeiger».

Elternrat: «Absolut nicht notwendig»

Franziska Schiegg vom Elternrat Eulachpark und dem Elternforum Neuhegi spricht von mindestens 22 betroffenen Familien. Die Kinder müssten in eine andere Schule wechseln und würden dadurch von Geschwistern und Freunden getrennt. Aus ihrer Sicht ist dies «absolut nicht notwendig».

Schiegg sagt in der Zeitung: «Es ist für uns unabdingbar, dass Geschwister weiterhin eine höhere Priorität bei der Zuteilung haben. Das ist für viele Familien organisatorisch notwendig.»

Zwei Schulmodelle würden zwei Kommunikationsplattformen, zwei Schulkulturen und viel mehr Ansprechpersonen bedeuten. Dies sei eine unzumutbare Belastung.

Nach diesen Kriterien werden Kinder eingeteilt

Markus Fischer, Mitglied der Schulpflege Winterthur, relativiert den zentralen Kritikpunkt der Eltern: Die Schule Winterthur habe auch in der Vergangenheit nicht garantieren können, dass Kinder aus derselben Familie derselben Schule zugewiesen würden.

Dafür gebe es mehrere Gründe: Zum einen werde bei der Zuteilung stärker darauf geachtet, dass Kinder desselben Jahrgangs aus der Nachbarschaft gemeinsam eingeschult werden.

Hast du die gleiche Schule besucht wie deine Geschwister?

Zum anderen bewältigten Kinder ihren Schulweg in der Regel mit Gleichaltrigen. Ältere Geschwister hätten andere Stundenpläne und würden ohnehin später in die Oberstufe wechseln.

Fischer zeigt aber auch Verständnis: «Dass eine Aufsplittung von Geschwisterkindern für Familien einen gewissen Mehraufwand darstellt, verstehen wir.»

Kommentare

User #4268 (nicht angemeldet)

Unsere drei Kinder gingen in drei verschiedenen Dörfern in die Schule. Ohne Probleme denn den Schulweg haben sie vorher schon mit den gleichaltrigen Gspänli gemacht und nicht mit den Geschwistern

User #2357 (nicht angemeldet)

Jö, die armen Ego-Eltern. Für die Kinder ist's sehr wahrscheinlich kein Problem. Irgendwann im Rückblick werden alle dankbar sein, dass die Einteilung so lief und die Kinder von unvoreingenommen Lehrern beschult wurden.

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