Markant weniger Lungenentzündungen dank Präventionsmassnahmen

Präventionsmassnahmen haben in einem Studienprojekt des USZ grossen Einfluss auf Lungenentzündungen. Das Resultat sei «beeindruckend und erfreulich».

Das Universitätsspital Zürich. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Studienprojekt des USZ wurden Lungenentzündungen um ein Drittel reduziert.
  • Die Forschenden des Uni-Spitals sind selbst beeindruckt.
  • Grund für die Reduktion sind Präventionsmassnahmen.

Präventionsmassnahmen haben in einem Studienprojekt am Universitätsspital Zürich die Zahl von Lungenentzündungen um knapp ein Drittel reduziert. Selbst die Forschenden sind von dieser Verbesserung beeindruckt.

Lungenentzündungen gehören zu den häufigsten spitalerworbenen Infektionen und können schwerwiegende Komplikation verursachen: Rund die Hälfte der Patientinnen und Patienten, die eine solche Lungenentzündung erleiden, benötigt intensivmedizinische Versorgung, hiess es in einer Mitteilung des Universitätsspitals Zürich (USZ) vom Dienstag.

«Diese Verbesserung ist beeindruckend und erfreulich», wurde die Studienleiterin Aline Wolfensberger in der Mitteilung zitiert. «Hinter den Zahlen stehen ja zahlreiche Patientinnen und Patienten des USZ, denen wir eine Lungenentzündung und damit Leid ersparen konnten.

Für die Studie wurden fünf Präventionsmassnahmen ausgewählt: regelmässige Mundpflege, das Erkennen und Behandeln von Schluckschwierigkeiten, die Mobilisierung (Bewegung) der Patientinnen und Patienten, das Absetzen nicht notwendiger Magensäureblocker-Medikamente und Atemtherapie. Die Resultate wurden im renommierten Fachblatt «The Lancet Infectious Diseases» veröffentlicht.

Konkret untersuchten die Forscherinnen und Forscher die Häufigkeit sogenannter nvHAP (Non-ventilator-associated hospital-acquired pneumonia). Innerhalb des Erfassungszeitraums zwischen 1. Januar 2017 und 28. Februar 2020 traten insgesamt 451 Fälle von nvHAP auf.

Vor dem Projektbeginn lag die Zahl der nvHAP bei 1,42 Fällen pro 1000 Patiententagen. Diese Rate sank über die Beobachtungszeit hinweg auf 0,9. Nach der Korrektur beeinflussender Faktoren entspricht dies einer Reduktion um 31 Prozent.