Hat Wladimir Putin bei Serbien-Kosovo-Konflikt seine Hände im Spiel?

Kremlchef Wladimir Putin dürfte eine Eskalation zwischen Serbien und Kosovo begrüssen. Es gehe ihm schon lange nicht mehr nur um die Ukraine, warnt ein Experte.

Kremlchef Putin bei einer Ansprache. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lage im Serbien-Kosovo-Konflikt ist angespannt.
  • Auch Kremlchef Putin dürfte an einer Eskalation interessiert sein.
  • Denn das hätte weitreichende Folgen für ganz Europa.

Der Konflikt zwischen dem Kosovo und Serbien spitzt sich weiter zu. Die US-Regierung vermeldete kürzlich einen «grossen» serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo.

Und auch Pristina schlug kurz darauf Alarm, dass die serbische Armee aus «drei verschiedenen Richtungen» vorgerückt sei. Serbien hingegen dementiert die Vorwürfe und behauptet, keinen Krieg zu wollen.

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Einer Person dürften die Spannungen in der Region allerdings in die Hände spielen: Wladimir Putin. Denn ein Truppenaufmarsch Serbiens könnte weitreichende Folgen für ganz Europa haben. Und das dürfte ganz im Interesse des Kremlchefs liegen, wie Experten vermuten. Serbien gilt zudem als Verbündeter Russlands.

Wladimir Putin habe Interesse, «Nato zu provozieren»

Im Magazin «Profil» sagt Balkan-Sicherheitsexperte Agon Maliqi: «Wladimir Putin hat ein klares Interesse, Spannungen im Kosovo zu erzeugen und die Nato zu provozieren.»

Während Putin selbst seit über einem Jahr einen Krieg in der Ukraine führt, binde die Situation an der Kosovo-Serbien-Grenze Aufmerksamkeit. Militär-Experte Roderich Kiesewetter spricht auf X (ehemals Twitter) von einer Fluchtbewegung nach Mitteleuropa, die ausgelöst werden könnte.

«Wir sollten endlich begreifen, dass es Russland nicht nur um die Vernichtung der Ukraine geht. Sondern die gesamte regelbasierte Ordnung Ziel des hybriden russischen Angriffskrieges ist: Russland schürt gezielt Konflikte, destabilisiert Regionen, nutzt Energie, Vertreibung, Flucht, Vergewaltigung, Folter, Mord und Kindesentführung als Waffe

Sein Fazit? «Russland muss gestoppt werden, in der Ukraine, in Europa, in Afrika und überall, wo es eine Blutspur hinterlässt.»