Thabo Sefolosha erinnert sich an Beinbruch durch Polizisten
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA wird wegen dem Tod von George Floyd bei dessen Verhaftung heftig protestiert.
- Auch der Schweizer NBA-Spieler Thabo Sefolosha hat sich nun zum Vorfall geäussert.
- Im Jahr 2015 wurde er selber verhaftet und dabei von den Polizisten verletzt.
Letzte Woche starb der Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis. Dem 46-Jährigen wurde bei dessen Verhaftung fast neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt.
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Der Tod von Floyd führte in den USA in den letzten Tagen zu grossen Unruhen und Protesten. Der verantwortliche Polizist wurde mittlerweile angeklagt.
Nun äussert sich NBA-Spieler Thabo Sefolosha zum Vorfall. Der Schweizer befand sich selber vor fünf Jahren in einer ähnlichen Situation. «Ich war einfach entsetzt über das, was ich sah. Das hätte ich sein können», sagte er in einem Interview mit «The Associated Press».
2015 wurde Thabo Sefolosha festgenommen
Thabo Sefolosha wurde 2015 im Rahmen einer Messerstecherei vor einem New Yorker Nachtclub wegen Behinderung der Justiz verhaftet. Bei der Aktion wurde dem Mann aus Vevey das Bein gebrochen. Verurteilt wurde er allerdings nicht. Vielmehr erhielt Sefolosha 2017 vier Millionen Franken Schadenersatz, weil er irrtümlich beschuldigt wurde.
Seine eigenen Erfahrungen mit der Polizei in New York hätten bei ihm ein tiefes Misstrauen gegenüber den amerikanischen Behörden hinterlassen. Der jüngste Vorfall von polizeilicher Gewalt gegen Afroamerikaner würden dieses Misstrauen erneut bestätigen.
Sefolosha kritisiert das Vorgehen der Beamten scharf
«Natürlich bin ich wütend. Wir leben im Jahr 2020, niemand sollte das in dieser Zeit durchmachen müssen. Besonders nachdem die Schwarzen so viel für Amerika aufgegeben haben.» Es würde ihm wehtun, das so zu erleben.
Das Vorgehen der Beamten im Fall Floyd kritisiert Sefolosha scharf. «Drei Menschen mit einem Abzeichen haben zugesehen, wie ein anderer Mensch jemanden tötet.» Und anstatt einzugreifen, hätte die Pflicht bestanden, sich nicht einzumischen.« Es sollte doch andersrum sein», so der 36-Jährige.
Man sage, es gehe nur um ein paar faule Äpfel. «Mit meiner Erfahrung und dem, was ich sehe, glaube ich, dass das Problem viel tiefer in unserer Gesellschaft liegt. Ich glaube, es ist wirklich ein Teil unserer Kultur, viel mehr als nur ein paar faule Äpfel.» Das sagt Thabo Sefolosha abschliessend.