Die Umweltallianz hat vor den Wahlen 2023 ihr Ökoranking veröffentlicht. Die grosse Überraschung: Die Mitte schneidet schlecht ab.
Wahlen 2023 Umweltranking Parteien
Kommt es bei den Wahlen 2023 wieder zu einer Klimawahl? Die Umweltallianz macht ersichtlich, welche Parteien und Politikerinnen und Politiker für die Umwelt stimmen. Im Bild: Der Waldbrand bei Bitsch im Wallis, Juli 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Umweltallianz veröffentlicht vor den Wahlen jeweils Umwelt-Ranglisten der Parteien.
  • Seit 2019 konnte die FDP die Mitte aufholen – diese wurde weniger umweltfreundlich.
  • Der ländliche und konservative Ständerat gilt zudem als «Bremsklotz für Umweltanliegen».
Ad

Wer an den Wahlen 2023 für Umwelt und Klima einstehen möchte, sollte das Ökoranking der Umweltallianz konsultieren– meint diese. Greenpeace, Birdlife, Pro Natura, WWF, Energiestiftung (SES) und Verkehrsclub (VCS) zeigen, welche Politiker und Politikerinnen ein grünes Herz haben.

Nationalrat Ökoranking Wahlen 2023
Im Nationalrat schneidet Mitte-links (Grüne, SP, EVP, GLP) im Ökoranking besser ab als Mitte-rechts (Mitte, FDP, SVP). Das teilt die Umweltallianz vor den Wahlen 2023 mit. - keystone

Im Grossen und Ganzen zeigt das Ranking keine grossen Überraschungen. «Grüne, SP, EVP und Grünliberale bleiben die umweltfreundlichsten Parteien», heisst es. Die SVP bleibt «das Schlusslicht».

Wahlen 2023: Mitte und FDP gleich unökologisch, aber es gibt «grüne» Kandidierende

Die anderen zwei grossen Parteien jedoch teilen sich das mittelmässige Resultat: Die FDP hat die Mitte aufgeholt, welche in den letzten vier Jahren «rund 13 Prozent Umweltfreundlichkeit» eingebüsst hat. Thierry Burkarts Partei hingegen ist 12 Prozent «besser» geworden – wohl aber eher dank Ex-Präsidentin Petra Gössis Öko-Kurs. Die Schwyzerin ist übrigens zu 28,6 Prozent umweltfreundlich, Burkart hingegen ist es zu 13,7 Prozent.

Mitte Ständerat Umweltranking
Ein paar Ständeratsmitglieder während der Sommersession 2023: In der Mitte sitzt Daniel Fässler (AI), der umweltunfreundlichste Mitte-Ständerat.
Ständerat Mitte
Beat Rieder (VS) ist der «zweitschlechteste» Mitte-Ständerat für Klima und Umwelt.
Mitte Pfister
Mitte-Präsident und Nationalrat Gerhard Pfister (ZG) hat ein Rating von 30,5 Prozent.
FDP Gössi Burkart
Petra Gössi (SZ) trat nach der CO2-Abstimmung als FDP-Präsidentin zurück. Abgelöst wurde sie von Thierry Burkart (AG). Er hat eine schlechtere Öko-Abstimmungsbilanz als sie.

Dass die Mitte weniger umweltfreundlich geworden ist, zeigt sich auch im Ständerat. In der letzten Legislatur seien viele Vorlagen für das Klima und die Natur in der kleinen Kammer gescheitert: Die Mitte-Partei ist dort um rund sechs Prozentpunkte umweltunfreundlicher. Allgemein aber sind im Ständerat konservative und ländliche Kräfte stärker vertreten, was ihn zum «Bremsklotz» für Umweltanliegen macht.

Womöglich hat aber auch die Fusion mit der etwas rechteren BDP vor drei Jahren die Mitte unökologischer gemacht. Dass die FDP in Zukunft wieder weniger fürs Klima stimmt, wäre auch möglich.

Achten Sie bei den Wahlen auf das Klima?

Dennoch: «Politiker:innen mit Herz für die Umwelt gibt es in beiden Parteien. Hinschauen lohnt sich!», schreibt die Umweltallianz.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GLPGreenpeaceDie MitteStänderatFusionUmweltNaturGrüneBDPSVPWWFEVPSPWahlen 2023FDP