Die Grünen tendieren dazu, für einen Bundesratssitz zu kandidieren. Politik-Experte Michael Hermann findet dies unrealistisch, gerade nach diesen Verlustwahlen.
Michael Hermann
Politik-Experte Michael Hermann sieht die Grünen nicht im Bundesrat. (Archivbild) - keystone

Politik-Experte Michael Hermann glaubt nicht an einen Bundesratssitz für die Grünen. Die Frage, ob sich die Partei eine Vertretung im Bundesrat nun abschminken könne, beantwortete er im Interview im «Tagesanzeiger» vom Montag mit «Ja».

«Man muss realistischerweise sagen: Sie hätten auch bei einem höheren Wähleranteil kaum eine realistische Chance gehabt», sagte der Geschäftsführer des Instituts Sotomo weiter. Das Kartell der Bundesratspartei habe kein Interesse daran, einen neuen Player aufzunehmen.

Grünen-Chefin: «Die Zauberformel ist tot»

Grünen-Fraktionschefin Aline Trede hatte am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gesagt, die Partei tendiere dazu, bei den Bundesratswahlen im Dezember anzutreten. «Ja, die Tendenz ist, dass wir kandidieren», sagte sie. Arithmetisch gesehen stehe den Grünen nach wie vor ein Sitz zu. Die Zauberformel sei tot. Den Entscheid über eine allfällige Bundesratskandidatur werde die neue Fraktion jedoch erst am Freitag fällen.

Die Grünen verloren bei den Wahlen am Sonntag fünf Sitze im Parlament und damit fast einen Fünftel ihrer Delegation. Sie kommen damit neu auf noch 23 Mandate und sind fünftstärkste Kraft. Grosse Gewinnerin der Wahl war die SVP. Sie konnte ihre Führung um neun Sitze ausbauen und erreichte 62 Sitze.

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