Kunden der SBB fahren auf automatisches Ticketing ab
Das Wichtigste in Kürze
- In der SBB-App gibt es seit Ende 2019 die Funktion «Easyride».
- Im Nau-Test zeigte das System keine Schwächen.
Mitte November hat die SBB das automatische Ticketing offiziell eingeführt. «Easyride» heisst das System, welches in der Smartphone-App der Bundesbahn integriert ist.
Und das kommt bei der Kundschaft an. «Die Nutzung und Akzeptanz liegt deutlich über unseren Erwartungen», sagt Sprecher Raffael Hirt. Detaillierte Zahlen will die Bundesbahn im Februar liefern.
Gemäss Hirt nutzt die Mehrheit der «Easyride»-Nutzer die Funktion mehrmals pro Monat. Anfangs habe es bei einigen Kunden Verständnisfragen zu Kauf- und Abrechnungsprozess gegeben, so Hirt. «Mittlerweile erhalten wir positive Rückmeldungen von Reisenden, die froh sind, sich nicht mehr mit der komplexen ÖV-Tarifstruktur auseinandersetzen zu müssen.»
So funktioniert «Easyride»: Nutzer müssen die SBB-App installieren und ein Zahlungsmittel hinterlegen. Mit einem Wisch über das Display wird die Funktion aktiviert.
Easyride von SBB zeigte keine Schwächen
Die App nutzt die Standortbestimmung des Smartphones, um zu registrieren, wie der Nutzer unterwegs ist. Steigt er aus dem Zug oder Bus aus, fragt die App nach, ob die Reise beendet werden soll. Das geht wieder mit einem Wisch über das Display.
Nau hat die App während der Testphase ausprobiert. Das Fazit war bereits damals positiv: Die Abrechnung funktionierte immer korrekt – selbst wenn versehentlich erst Stunden nach Ende der Reise ausgecheckt wurde.
Die Technik stammt vom Schweizer Start-up Fairtiq, welches auch eine eigene Smartphone-App anbietet. Darüber werden täglich rund 25'000 Fahrten gebucht. «Easyride»-Nutzer sind bei dieser Zahl nicht eingerechnet.
Einziger Wermutstropfen: Sparbillette sind beim automatischen Ticketing nicht verfügbar. Das hat technische Gründe, wie Hirt erklärt: «Es passt nicht mit der Checkin-Logik von Easyride zusammen.»