Im Wallis ist am Freitag die Höchstspannungsleitung Chamoson-Chippis in Betrieb genommen worden, damit soll Walliser Strom ins Mitteland transportiert werden.
Nant de Drance
Das Wasserkraftwerk Nant de Drance. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals fliesst Strom über der Chamoson-Chippis Leitung.
  • Damit wird ein Engpass bei der Übertragung der Energie von Walliser Kraftwerken beseitigt.

32 Jahre nach Beginn der ersten Planungsarbeiten ist am Freitag im Wallis die neue Höchstspannungsleitung Chamoson-Chippis in Betrieb genommen worden. Laut Swissgrid wird damit ein wichtiger Engpass bei der Übertragung der Energie von Walliser Wasserkraftwerken beseitigt.

Besonders wichtig ist die Leitung für das neue Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance. Von dem soll Walliser Strom ins Mittelland transportiert werden.

wasserkraftwerk
Das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance in Finhaut VS befindet sich in einer unterirdischen Kaverne zwischen den beiden Speicherseen Emosson und Vieux-Emosson. - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Die Leitung wurde auf einem neuen, rund 30 Kilometer langen Trassee am linken Rhoneufer errichtet. Ihre 77 Masten tragen zwei 380-Kilovolt-Leitungen und eine 220-Kilovolt-Leitung von Swissgrid, zwei 132-Kilovolt-Leitungen der SBB und eine 65-Kilovolt-Leitung von Valgrid.

Wichtigste Ausgleichsmassnahme

Diese Leitungsbündelung ermöglicht es, 2023 mit dem Abbau mehrerer bestehender Stromleitungen zu beginnen, wie Swissgrid weiter mitteilte. Es handelt sich dabei um die wichtigste Ausgleichsmassnahme im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Freileitung. Bis 2027 werden 90 Kilometer Freileitungen und 322 Masten in der Rhoneebene verschwunden sein.

Die Entstehung der Leitung war eine Zangengeburt. Die reine Bauzeit betrug zwar nur vier Jahre. Dem Bau der Freileitung waren jedoch mehrere Gerichtsverfahren und zahlreiche Studien vorausgegangen.

Schliesslich entschied das Bundesgericht im September 2017, dass der Abschnitt zwischen Chamoson und Chippis als Freileitung gebaut werden darf. Die Verlegung in den Boden wäre je nach Abschnitt und Geologie mit zehn- bis zwanzigmal höheren Kosten verbunden gewesen. Auch andernorts kommt es wegen Beschwerden zu Verzögerungen beim Bau von Stromleitungen.

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