Wladimir Putin: Hier macht Selenskyj Sex-Witz über Geliebte

Im Jahr 2014 hatte sich der jetzige Ukraine-Präsident in einem TV-Sketch über das Liebes-Leben von Wladimir Putin lustig gemacht. Eine Aufnahme zeigt, wie der ehemalige Komiker Wolodymyr Selenskyj sich den Kreml-Chef und seine angebliche Geliebte vorknöpft.

Selenskyj spielt dabei die Rolle der russischen olympischen Turnerin Alina Kabajewa. Die Parodie sieht demnach vor, dass Wladimir Putin zu spät nach Hause zurückkehrt. Er wird von der 30 Jahre jüngeren Kabajewa beschimpft. Die Folge seiner Verspätung ist ein Sex-Verbot.

Nach westlichen Massstäben erscheint der Sketch harmlos. Doch laut dem russischen Journalist Mikhail Zygar, sorgte die Szene bei Putin für unendliche Abscheu gegenüber Selenskyj.

«Kein einziger Komiker in Russland würde es jemals wagen, einen solchen Sketch zu verfassen. Vor allem würde ihn kein einziger Fernsehsender zeigen." Diese Zeilen schrieb Zygar laut der «Daily Mail» in seinem neuen Buch «Krieg und Bestrafung: Wie Russland die Ukraine zerstörte».

Er erwähnte auch, dass der Sketch Selenskyj zu einem Angriffsziel von Putin gemacht haben könnte. «Witze über Putin zu machen, ist hier seit langem inakzeptabel – insbesondere über sein Liebesleben.«

Über Kabajewa zu berichten, könne man überhaupt nicht. Das sei eine allgemeine Regel für alle Medien, schreibt Zygar und erwähnt die Boulevardzeitung «Moscow Korrespondent». Im Jahr 2008 hätte dieses Blatt geschrieben, Putin lasse sich scheiden, um Kabajewa zu heiraten. «Die Zeitung wurde sofort geschlossen.»

In dem Sketch verlangt Kabajewa (Selenskyj) zu wissen, wo Putin gewesen sei, nachdem er spät nach Hause zurückgekehrt war. Der Kreml-Chef stottert, dass er mit seinem Verteidigungsminister über den Einsatz russischer Truppen auf der kürzlich annektierten Krim gesprochen habe.

Kabajewa besteht darauf, dass Putins Staatsfernsehen bestreitet, dass sich russische Truppen auf der Krim befinden. «Sehe ich aus wie ein Idiot? Ich schaue russische Nachrichten! Auf der Krim gibt es keine Truppen», schreit Kabajewa.

Putin gibt dann zu, dass das staatliche Fernsehen möglicherweise «nicht die Wahrheit sagt». Danach wird der wahre Grund für die Wut von Kabajewa aufgeführt: Den abgesetzten und in Ungnade gefallenen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Dieser wurde nach seinem Putsch von Putin gerettet und lebt nun ihrer Wohnung in einem Schrank.

«Es reicht mir. Kein Sex mehr, keine Beziehungen mehr», sagt Kabajewa. Wladimir Putin entgegnet: «Lass mich das klären, ich werde alles arrangieren." Der ehemalige Spion klopft einen Code an die Tür von Janukowitschs Schrank.

Der gestürzte Präsident sagt: „Ich verstehe, ich werde anderthalb Minuten lang nicht aus dem Schrank kommen." Es wird darauf hingedeutet, dass das Paar gleich Sex haben wird (für maximal 1,5 Minuten).

Kabajewa fragt, warum Janukowitsch in dem Schrank singt, worauf Putin antwortet: „Ich denke, damit er uns nicht hört." Kabajewa fährt fort: :Das ist ein Albtraum, jetzt ist fertig – entweder ich oder er.»

Der Sketch endet damit, dass Putin Kabajewa zur Präsidentin der Ukraine ernennt, während Janukowitsch sagt: «Oh Gott sei Dank – jetzt kann ich die Leitung des Haushalts übernehmen...»