Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz warnt im Ukraine-Krieg vor den russischen Ambitionen. Putin wolle langfristig die EU und die Nato auflösen.
Ukraine Krieg
Er ist bekannt für seine Paranoia: Wladimir Putin (links) und der deutsche Kanzler Olaf Scholz im Kreml bei Gesprächen kurz vor der Eskalation des Ukraine-Kriegs. - Sputnik/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Olaf Scholz warnt nach seinem Besuch in der Ukraine mit Nachdruck vor Wladimir Putin.
  • Dieser versuche, in Osteuropa wieder eine Politik der Einflusszonen zu etablieren.
  • Sein langfristiges Ziel sei die Auflösung der Nato und der EU.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kehrte gestern von einer Reise in die Ukraine zurück. In Kiew besprach er die neusten Entwicklungen im Ukraine-Krieg mit Wolodymyr Selenskyj.

Zurück in Deutschland äusserte sich Scholz in einem Interview mit dem «Münchner Merkur» auch zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser scheine Angst davor zu haben, «dass der Funke der Demokratie auf sein Land überspringen könnte», so der Kanzler.

Ukraine-Krieg: Putin will Nato und EU auflösen

Die EU und die Nato seien in den Augen des Kreml-Chefs feindliche Bündnisse, doch völlig zu Unrecht: «Die Nato ist keine Bedrohung für Russland, und die Europäische Union schon gar nicht.» Der russische Präsident müsse einfach akzeptieren, dass in seiner Nachbarschaft eine Gemeinschaft von Demokratien und Rechtsstaaten immer enger zusammenwachse.

schoolz
Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) will dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Ukraine-Krieg weiter beistehen. - dpa-infocom GmbH

«Putin betreibt seit Jahren eine Politik, die eine Auflösung von Nato und EU zum Ziel hat», warnt Scholz. «Er will ein gespaltenes Europa und zurück zu einer Politik der Einflusszonen. Das wird ihm nicht gelingen.»

«Diktatfrieden nach Putins Gnaden inakzeptabel»

Kompromisse im Donbass seien für Europa keine Option, Russland müsse alle Truppen aus der ganzen Ukraine zurückziehen. «Ein Diktatfrieden im Ukraine-Krieg nach Putins Gnaden ist inakzeptabel», so der Kanzler. Die Sanktionen würden darum so lange fortbestehen, wie nötig.

Sollte der Westen die Ukraine mit mehr Waffen unterstützen?

Gleichzeitig warnt Scholz weiterhin davor, dass sich die Nato «direkt» am Krieg beteiligt. «Wir mit unseren Verbündeten tun alles, um eine Eskalation hin zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato zu vermeiden. Denn das würde in eine Katastrophe führen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Europäische UnionWladimir PutinKremlUkraine KriegKriegEUNATOAngst