Athen hat beschlossen, der Ukraine keine Waffen mehr liefern, die für Griechenland von entscheidender Bedeutung sind.
Griechenland
Kyriakos Mitsotakis, Premierminister von Griechenland - Keystone

Griechenland wird keine Luftabwehrsysteme vom Typ Patriot oder vom Typ S-300 an die Ukraine liefern. Das sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Donnerstag in einem Interview mit dem griechischen TV-Sender Skai. «Griechenland wird weder S-300 noch Patriot in die Ukraine schicken», sagte Mitsotakis. Sein Land habe der Ukraine bereits mit Verteidigungsmaterial anderer Art unter die Arme gegriffen. Athen könne keine Waffensysteme liefern, die für das Land selbst von entscheidender Bedeutung seien.

In internationalen Medien waren zuletzt Berichte erschienen, wonach grosse EU-Staaten Griechenland unter Druck gesetzt hätten, Luftabwehrsysteme an die Ukraine zu liefern. Mitsotakis bestätigte, dass es Anfragen gegeben habe. Er erklärte, Athen sei bereit, überschüssiges Material anderen Typs zu liefern. «Soweit wir solches Material finden können, werden wir es auch tun», fügte Mitsotakis hinzu.

Ein Grund für die Haltung des Regierungschefs ist vermutlich, dass es zwischen den Nato-Partnern Griechenland und der Türkei immer wieder Phasen mit schweren Spannungen um Hoheitsrechte in der Ägäis und die Ausbeutung möglicher Erdgasfelder im östlichen Mittelmeer gibt. Zudem hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan vergangenes Jahr wiederholt die Souveränität Griechenlands über zahlreiche griechische Inseln – darunter Rhodos, Samos und Lesbos – infrage gestellt.

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