Am Freitagmorgen kam es in Kabul, die Hauptstadt von Afghanistan, zu einem tödlichen Terroranschlag. Dabei wurden mindestens 35 Personen getötet.
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Ein 19-jähriges afghanisches Mädchen weint auf der Bank. Sie sass auf dieser Bank, während des Selbstmordattentats auf ein Bildungszentrum in Afghanistan. (AP Photo/Ebrahim - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schon wieder kam es in Kabul zu einem Attentat.
  • Am Freitagmorgen (Ortszeit) ereignet sich die Explosion in einer Bildungseinrichtung.
  • Mindestens 35 Personen wurden getötet und 85 weitere wurden verletzt.

Am Freitag gab es in Kabul, die Hauptstadt von Afghanistan, einen Anschlag auf eine Bildungseinrichtung. Der afghanische Nachrichtensender «Tolo» berichtet, dass am Freitagmorgen (Ortszeit) die Explosion passierte.

Mindestens 35 Menschen wurden durch den Anschlag getötet. Weitere 85 Personen wurden verletzt. Darunter sind mehr als 20 Frauen und Mädchen. Dies ist nach Angaben der UN-Hilfsmission für Afghanistan (Unama).

Das betroffenen Kaaj Higher Educational Centers in Afghanistan bereitete sich die Schülerschaft auf die Aufnahmeprüfung an der Universität vor. Der Anschlag ereignete sich im Stadtteil Dashte Barchi, der mehrheitlich von der schiitischen Minderheit der Hazara bewohnt wird.

Darunter viele Mädchen

Nach Angaben eines Mitarbeiters hatte ein Selbstmordattentäter zwei Wächter am Eingang getötet. Im Anschluss verschaffte er sich Zugang zu einem Klassenraum und sprengte sich dort in die Luft. Zudem soll er auf Schüler geschossen haben. Unter den Opfern sollen viele Mädchen sein.

Ein Augenzeuge sagte lokalen Medien, dass sich rund 400 Schüler in der Halle befanden. Ein Video in sozialen Medien zeigte die Schüler noch vor dem Anschlag: Dort versprechen die zahlreichen Jungen und Mädchen, ihre Gesellschaft entgegen aller Hürden gemeinsam voranzubringen.

Schulen in Afghanistan für Mädchen ab siebter Klasse geschlossen

Die Taliban haben bei ihrer Machtübernahme in Afghanistan Schulen für Mädchen ab der siebten Klasse geschlossen. Private Bildungseinrichtungen bieten älteren Mädchen die Möglichkeit, ihre Ausbildung fortzusetzen.

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Afghanische Mädchen während eines Protestes in Afghanistan. Ein Tag nach dem Selbstmordattentat. - Keystone

Gegen diese Einrichtungen sind die militant-islamistischen Taliban bisher auch nicht vorgegangen. Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid verurteilte den Anschlag und kündigte an, gegen die Verantwortlichen vorzugehen.

Zu der Tat hat sich noch niemand bekannt. Seit Machtübernahme der Taliban im August 2021 gingen Anschläge auf Zivilisten vor allem von Terrormiliz Islamischer Staat aus. Die schiitischen Hazara sind besonders starker Verfolgung und Bedrohung durch den IS ausgesetzt.

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