Mit «Der Gesang der Flusskrebse» landete Delia Owens einen Hit-Roman. Der Mord: inspiriert durch die Taten des Ehemanns der Autorin – so die Anschuldigungen.
autorin
Ein Buch. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Mord in «Der Gesang der Flusskrebse» könnte durch eine echte Tat inspiriert sein.
  • Der Mann der Bestsellerautorin Delia Owens soll in Sambia einen Mann getötet haben.
  • Die beiden sollen mit einem Wildhütertrupp brutal gegen Wilderer vorgegangen sein.
Ad

2018 landete Delia Owens mit ihrem Roman «Der Gesang der Flusskrebse» auf der Bestseller-Liste. Der Inhalt: gewalttätig, mörderisch. Im August soll der Film zum Buch in der Schweiz erscheinen.

Jetzt hat eine «The Atlantic»-Recherche aufgedeckt: Der Mord im Buch ist einer echten Bluttat erstaunlich ähnlich.

Partner der Autorin soll einen Mann getötet haben

1996, Sambia, Nordluangwa-Nationalpark. Die «ABC»-Doku «Tödliches Spiel: Die Geschichte von Mark und Delia Owens» zeigt die junge Zoologin und heutige Autorin in Afrika. In dem Film wird ein Mann vor laufender Kamera erschossen – mutmasslich ein Wilderer.

autorin
Szene aus dem Trailer zu «Der Gesang der Flusskrebse». Das Buch wurde von der Autorin Delia Owens geschrieben. - Youtube / KinoCheck

Der damalige ABC-Kameramann Chris Everson erhebt Anschuldigungen gegen den Mann der Autorin. In einem Interview mit dem Journalisten Jeffrey Goldberg sagte er, dass Mark Owens selbst den Mann getötet haben soll. Tatsächlich ermittelte die sambische Polizei nach Veröffentlichung der Sendung gegen das Paar.

Dem Polizisten Biemba Musole zufolge soll Owens die Leiche mithilfe von Wildhütern per Hubschrauber verschwunden gelassen haben. Der getötete Mann konnte nie identifiziert werden. Der damalige Polizeipräsident Graphael Musamba sagte gegenüber Goldberg: «Der Busch ist der perfekte Ort, um einen Mord zu begehen. Die Tiere fressen die Beweise.»

Die Blutspur der Owens

Nachdem die Owens das Land verlassen hatten, reiste Goldberg nach Sambia. Dort will er herausgefunden haben, dass Mark Owens einen Trupp aus Wildhütern anführte. Er soll ihnen Waffen, Ausrüstung und Geld zur Verfügung gestellt haben. Sein Sohn Christopher soll die Wildhüter im Nahkampf ausgebildet haben.

Die Wildhüter sollen dann wiederum Wilderer an Pfähle gebunden und geschlagen haben – auf Anweisungen von Owens. Mark Owens soll sich zudem mit Morden an Wilderern geschmückt haben. So soll er in einem Brief an einen Jäger aus der Nähe des Nationalparks geschrieben haben: «Bis heute habe ich acht Lufteinsätze zur Bekämpfung der Wilderei über Ihrem Gebiet geflogen. Soweit ich weiss, wurden bisher zwei Wilderer getötet und einer verwundet, und wir sind gerade erst warmgelaufen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Mord