Fenerbahce Istanbul denkt über Rückzug aus türkischer Liga nach!

Führt die jüngste Gewalt-Welle in der türkische Süper Lig zum Rückzug eines der grössten Namen? Bei Fenerbahce Istanbul wird offenbar ernsthaft über einen Ausstieg aus der türkischen Liga nachgedacht. Bei einer für Anfang April anberaumten Generalversammlung soll über einen solchen beratschlagt werden.

Grund dafür sind die Vorfälle beim Spiel zwischen Fenerbahce und Trabzonspor am 17. März, bei dem Trabzon-Anhänger nach der 2:3-Niederlage den Platz gestürmt und Fenerbahce-Spieler angegriffen. Unter anderem schlug einer der Trabzon-Chaoten dem Torhüter Dominik Livakovic ins Gesicht.

Bei Fenerbahce fühlt man sich vonseiten der Liga schon seit Jahren schlecht behandelt. Grund sind die Matchfixing-Vorwürfe aus dem Jahr 2011, die vier Jahre später fallen gelassen wurden. Dennoch wurde Fenerbahce damals aus der Champions League ausgeschlossen, rund 115 Millionen sollen dem Club dadurch entgangen sein.

Dass Trabzonspor für die Ausschreitungen bislang nicht bestraft worden sei, soll nun das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Bei der Generalversammlung will Fenerbahce am 2. April «die zu ergreifenden Massnahmen bewerten, einschliesslich eines Rückzugs unserer Mannschaft aus der Süper Lig».

Spanischen Medien spekulierem, dass sich Fenerbahce um eine Aufnahme in La Liga oder die italienische Serie A bemühen könnte. In beiden Fällen würde der 19-fache türkische Meister wohl vor allem finanzielle Argumente zugunsten der neuen Liga ins Feld führen. Rund 39'000 Fans kommen im Schnitt an die Fener-Heimspiele in Istanbul.

In Italien würde man sich damit beispielsweise auf Rang sieben einreihen, noch vor Clubs wie der Fiorentina oder Atalanta Bergamo. Auch in Spanien stünde Fenerbahce in der laufenden Saison auf Rang sieben, haarknapp hinter dem FC Barcelona. Und in Sachen spielerisches Niveau könnte man in diesen Ligen wohl in den Top Ten mithalten.

Fraglich ist allerdings, ob eine dieser Ligen einer Aufnahme überhaupt zustimmen würde. Zudem müsste wohl auch die UEFA grünes Licht für einen solchen Länderwechsel geben. Präzedenzfälle für Vereine, die in fremden Ligen spielen, gibt es natürlich reichlich. Unter anderem spielen die Clubs aus Liechtenstein in den Schweizer Ligen.