Der Bundesbank-Chef Joachim Nagel deutet eine mögliche Zinssenkung der EZB im Sommer an.
Joachim Nagel ist Präsident der Deutschen Bundesbank. Der Kampf gegen die Inflation im Euroraum ist nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel noch nicht gewonnen.
Joachim Nagel ist Präsident der Deutschen Bundesbank. (Archivbild) - Hannes P. Albert/dpa

Angesichts der gesunkenen Inflation könnte bei der Europäischen Zentralbank (EZB) nach Ansicht von des Chefs der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, im Sommer eine Zinssenkung anstehen. «Im Euroraum könnte aus heutiger Sicht die erste Leitzins-Senkung im Juni angemessen sein. Allerdings müssen die hereinkommenden Daten die prognostizierte Rückkehr zur mittelfristigen Zwei-Prozent-Preissteigerung hinreichend und überzeugend nahelegen.» Dies sagte Nagel am Donnerstag am Rand der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds in Washington.

Eine Diskussion über den Juni hinaus halte er für verfrüht. Dies betonte der Bundesbank-Chef, der auch dem Rat der EZB angehört. Zugleich sagte er aber deutlich: «Ein Zurück zu Null- oder gar Negativzinsen ist aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinlich.»

Zukunftsaussichten trotz Unsicherheiten positiv

Um die nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auf Rekordhöhe gestiegene Inflation in den Griff zu bekommen, hatte die EZB zehnmal in Folge die Zinsen nach oben geschraubt. Zuletzt gab es aber fünfmal die Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen. Auch weil sich die Inflation im Euroraum stärker als erwartet abschwächte.

Nagel mahnte allerdings, bei der Inflationsrate dürfe man «nicht zu früh in Euphorie verfallen». Es könne in den nächsten Monaten Auf- und Abbewegungen geben. Insgesamt sei die Entwicklung aber positiv.

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