Näfels: Kirchenrat tritt wegen Pfarrer zurück – jetzt geht er auch

In der katholischen Gemeinde von Näfels ist eine Stellenausschreibung für einen neuen Pfarrer veröffentlicht worden. Dieses Ereignis wäre normalerweise nicht bemerkenswert. Doch es folgt auf den Rücktritt des bisherigen Pfarrers Stanislav Weglarzy, dessen Amtszeit durch kontroverse Schlagzeilen geprägt war.

Der Konflikt eskalierte im Januar 2022, wie die «Südostschweiz» berichtet. Der Kirchenrat entzog seiner Präsidentin das Vertrauen und forderte sie zum Rücktritt auf. Der Rat stellte sich auf die Seite des Pfarrers, der sich darüber beschwerte, dass die Präsidentin ihre Zuständigkeiten überschritt.

Trotz dieser Unruhen wurde der bisherige Pfarr-Administrator Weglarzy im April 2022 zum Pfarrer gewählt. Nach seiner Wahl griff er die Kirchengemeindepräsidentin verbal an und sie trat wie angekündigt zurück. Ihr Nachfolger wurde Martin Laupper, ehemaliger Gemeindepräsident von Glarus Nord. Er versprach einen «Neubeginn» und fast der gesamte Kirchenrat wurde mit neuen Mitgliedern besetzt.

Ein Jahr später wurden erneut Konflikte zwischen dem Pfarrer und dem Kirchenrat öffentlich. Laupper berichtete, dass die Pfarrei den Kirchenrat attackiert habe, weil dieser mehr Transparenz in den Finanzen forderte. Im Oktober 2023 trat der gesamte Kirchenrat zurück.

Andreas Schiesser aus Ennenda wurde laut «Südostschweiz» vom kantonalen Kirchenrat als Sachwalter eingesetzt. Er übernahm die Geschäfte der Gemeinde, mit der Hauptaufgabe, einen neuen Kirchenrat zu finden. Bis heute ist diese Aufgabe noch nicht abgeschlossen und Schiesser bestätigt auch Weglarzys Rücktritt zum 30. Juni.

Nach Angaben des Nachrichtenportals «kath.ch» wird Weglarzy zukünftig als Spitalseelsorger am Triemli- und am Unispital in Zürich tätig sein.

Die Katholiken von Näfels stehen vor der Herausforderung, nicht nur einen neuen Pfarrer zu finden, sondern auch einen neuen Kirchenrat.