Wie die Gemeinde Glarus Süd meldet, weist die Rechnung einen Aufwandüberschuss von 1'227'748 Franken aus. Budgetiert wurde ein Minus von 3,6 Millionen.
Sernftal-Engi in Glarus Süd.
Sernftal-Engi in Glarus Süd. - Nau.ch / Simone Imhof
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Die Jahresrechnung schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 1'227'748 Franken ab und verfehlt das Ziel des Haushaltsgleichgewichts wiederholt.

Im Vergleich zum verabschiedeten Budget von 3,6 Millionen Franken ist aber eine deutliche Verbesserung um rund 2,4 Millionen Franken feststellbar.

Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit weist einen Betrag von minus 831'631 Franken aus, was im Vergleich zu den vergangenen Jahren ein deutlich besserer Wert ist.

Tiefere Abschreibungen gegenüber Vorjahresrechnung

Zum ersten Mal seit 2015 liegt das Ergebnis auf dieser Stufe wieder unter einer Million.

Das Ergebnis mitentlastet hat die veränderte Abschreibungsmethode, welche zu rund 2,9 Millionen Franken tieferen Abschreibungen gegenüber der Vorjahresrechnung geführt hat (minus 424'500 Franken gegenüber Budget).

Höhere Steuereinnahmen trotz Steuersenkung

Die Steuererträge bewegen sich trotz der Reduktion des Steuersatzes für 2023 mit 60 Prozent auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2022 bei einem Steuersatz von 65 Prozent und verbessern sich gar um rund 500'000 Franken.

Grundsätzlich wäre diese Entwicklung bei den Steuereinnahmen sehr wünschenswert, da die Mehreinnahmen nicht durch Erhöhung der Steuern erfolgten, sondern die Gemeinde Glarus Süd innerhalb der steuerpflichtigen Bevölkerung qualitativ gewachsen zu sein scheint.

Dieser Sachverhalt kann nicht detailliert analysiert respektive nachvollzogen werden.

Die Gemeinde Glarus Süd muss davon ausgehen, dass die Schätzung der Steuereinnahmen nach wie vor schwierig bleibt und im Rechnungsjahr 2024 eventuell zu Verschiebungen zuungunsten der Jahresrechnung führt.

Haushaltgleichgewicht und Selbstfinanzierungsgrad herausfordernd

Insgesamt zeigt sich, dass die Budgetdisziplin und die Sensibilität für die Finanzen innerhalb der Gemeinde geschärft worden sind.

In Anbetracht der letztjährigen Teuerung ist das Ergebnis im Sach- und übrigen Betriebsaufwand als gut zu bewerten, insbesondere da die Ausgaben im vergangenen Rechnungsjahr niedriger waren als in den Jahren 2020 bis 2022.

Trotzdem ist das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts und eines vernünftigen Selbstfinanzierungsgrades noch nicht in greifbarer Nähe.

Ein besserer Selbstfinanzierungsgrad, wie vom Finanzhaushaltgesetz vorgesehen, muss auch über tiefere Nettoinvestitionen führen, was eine klare Priorisierung der künftigen Investitionsprojekte erfordert.

Zurückhaltung bei den Investitionen

Der verbesserte Finanzausgleich und die vom Souverän beschlossene Steuererhöhung von drei Prozent werden im 2024 wirksam.

Strengere Budgetvorschriften durch den Gemeinderat und deren Durchsetzung sowie grössere Zurückhaltung bei den Investitionen sind im laufenden Budgetprozess zu erwarten.

Demgegenüber stehen Aufgaben und Verpflichtungen, welche nur schwer steuerbar sind.

Chance auf finanziell stabileres Fundament

Der Gemeinderat sieht die Chance, mit dem eingeschlagenen Kurs finanziell wieder auf ein stabileres Fundament zu gelangen.

Er benötigt dabei die Unterstützung aller Beteiligten, um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen.

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