Die illegale Facebook-Seite «Polizeikontrollen Kanton Thurgau» warnt neuerdings auch vor Blitzern und Kontrollen in den Kantonen St. Gallen und Zürich.
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Eine Facebook-Seite warnt vor Blitzern in den Kantonen Thurgau, St. Gallen und Zürich. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Herbst 2016 warnt eine Facebook-Gruppe vor Polizeikontrollen im Kanton Thurgau.
  • Nun hat die illegale Seite auf Wunsch der Follower expandiert.
  • Neu werden auch Blitzerwarnungen für die Kantone St. Gallen und Zürich gepostet.
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Es sind Meldungen wie diese, die der Polizei ein Dorn im Auge sind: «Mobiler Blitzer an der Konstanzerstrasse in Wuppenau Richtung Wil wird gerade aufgebaut», heisst es zum Beispiel auf Facebook. Die illegale Seite «Polizeikontrollen Kanton Thurgau» warnt seit 2016 vor Blitzern und Polizeikontrollen.

Bisher beinhalteten die Posts nur Warnungen für den Kanton Thurgau. Nach einer Umfrage auf der Social-Media-Plattform wird nun expandiert.

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Die Facebook-Seite «Polizeikontrollen Kanton Thurgau» warnt neu auch vor Blitzern in den Kantonen St. Gallen und Zürich.
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Täglich postet die Seite drei bis fünf Warnungen vor Blitzern im Strassenverkehr.
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Die Betreiber veröffentlichen die Nachrichten der über 27'000 Followern.
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Die Kantonspolizei Thurgau kann nicht viel dagegen unternehmen, weil die Seite aus Hamburg betrieben wird.
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Solche Radarwarnungen sind seit 2013 in der Schweiz verboten. (Symbolbild)

«Was haltet ihr davon, wenn wir auf dieser Seite noch die Kantone St. Gallen und Zürich mit aufnehmen?», erkundeten sich die Betreibenden kürzlich. Bei ihren über 27'000 Followern scheint die Idee grossen Anklang zu finden.

2182 Personen haben für «Ja, bitte» gestimmt. In den Kommentaren diskutieren die User, ob es besser wäre, für die neuen Kantone auch separate Facebook-Seiten zu eröffnen.

Die Betreiber schreiben jedoch, dass die Warnungen allesamt auf der Thurgauer Seite gepostet werden. Neu wird dort jetzt also auch zum Beispiel vor Blitzern und Kontrollen in Winkeln SG und Attikon ZH gewarnt.

Polizei hat nicht genügend Ressourcen

Florian Schneider, Mediensprecher der Kapo St. Gallen, sagt dazu zum «St. Galler Tagblatt»: «Wenn wir mehr als genug Ressourcen hätten, dann würden wir entsprechende Massnahmen ergreifen», so Schneider. Schliesslich widerlaufe die Seite den Interessen der Polizei.

Die Verfolgung gestalte sich aber schwer, da die Betreibenden von Hamburg (D) aus agieren. Es müsste also mit den Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland zusammengearbeitet werden.

Sollte vor Blitzern im Verkehr gewarnt werden dürfen?

Doch das steht offenbar nicht zuoberst auf der Prioritätenliste. Wie die Zeitung schreibt, sei es nämlich unklar, inwiefern nur schon die drei Kantone in diesem Fall zusammenarbeiten.

Radarwarnungen sind seit der Einführung des Bundesprogramms «Via sicura» im Jahr 2013 schweizweit verboten. Es sei denn, die Polizeien warnen aus Gründen der Verkehrssicherheit selbst davor. Die Standorte werden zum Beispiel in den Kantonen Luzern und Solothurn regelmässig öffentlich bekannt gegeben.

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