Barbara Frey erhält den Preis für den Grand Prix Darstellende Künste/Hans Reinhart-Ring 2022. Die Baslerin prägt seit rund 40 Jahren das Schweizer Theater.
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Barbara Frey wird mit dem Grand Prix Darstellende Künste 2022 geehrt. - sda - Keystone/dpa/Bernd Thissen
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grand Prix Darstellende Künste 2022 geht an die Regisseurin Barbara Frey.
  • Dies ist die höchste Auszeichnung für die Schweizer Theaterschaffende.
  • Weitere Preise hat das BAK an Tanz- und Theaterproduktionen verliehen.

Der Grand Prix Darstellende Künste 2022 geht in diesem Jahr an Barbara Frey. Dies teilte das Bundesamt für Kultur (BAK) mit. Damit erhält sie ein Preisgeld von 100'000 Franken. Der Hans-Reinhart-Ring ist die höchste Auszeichnung für Schweizer Theaterschaffende.

Von 2009 bis 2019 war sie als erste Frau Intendantin am Schauspielhaus Zürich. Die Baslerin wechselt im letzten Jahr als künstlerische Leiterin an die experimentelle Ruhrtriennale. Bis ins Jahr 2023 ist sie im deutschen Bochum angestellt.

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Barbara Frey wechselte 2021 als künstlerische Leiterin an die Ruhrtriennale. - Keystone

Zudem inszeniert sie an bedeutenden deutschsprachigen Bühnen, so immer wieder am Burgtheater in Wien. Sie sei «als umsichtige Intendantin ein Vorbild in der Theaterszene», begründete das BAK die Auszeichnung.

Einst als Schlagzeugerin mit verschiedenen Schweizer Bands unterwegs, hat Barbara Frey ihre Karriere mit Regiearbeiten in der freien Theaterszene begonnen. 1988 kam sie als Musikerin und Regieassistentin unter Frank Baumbauer ans Theater Basel. Es folgten Stationen am Schauspielhaus Hamburg, an der Berliner Schaubühne oder am Bayerischen Staatsschauspiel.

Barbara Frey hielt das Theater lebendig und offen

Zum Abschluss ihrer zehn Jahre in Zürich fand die «NZZ» lobende Worte. Barbara Frey habe dem Theater «den autoritären Anspruch auf letztgültige Wahrheit» abgesprochen und ihm damit Autorität zurückgegeben. «Frey hielt das Theater lebendig und offen für das Unsagbare, diese letzte und wahrscheinlich einzige Zuständigkeit von Kunst überhaupt.»

Und die Eidgenössische Jury, die nun hinter der Auszeichnung steht, schrieb, wer Intendantin sein wolle, müsse gestalten wollen. «Dass dies auch ohne Brechstange geht, hat Barbara Frey in ihrer zehnjährigen Intendanz in Zürich bewiesen.» Sie setzte diesen Weg auch als Intendantin der Ruhrtriennale weiter fort.

BAK erteilt weitere Auszeichnungen

Darüber hinaus gab das BAK eine ganze Reihe weiterer Auszeichnungen bekannt, die in alle Sprachregionen der Schweiz gehen. Darunter gehören drei Tanz- und sechs Theaterpreise, die mit jeweils 40'000 Franken dotiert sind.

Diese gehen an Frida León Beraud aus Zürich für ihr sozial engagiertes Puppenspiel und an Choreograph Marco Berrettini aus Genf. Die Schauspielerin Sophie Gardaz vom Petit Théâtre in Lausanne erhält ebenfalls einen Preis. Das Musikkabarett-Duo Geschwister Pfister aus Bern wird ebenfalls ausgezeichnet. Die in Poschiavo aufgewachsene Tänzerin und Übersetzerin Paola Gianoli darf sich auch über einen Preis freuen.

Der Genfer Tänzer Yann Marussich und Mike Müller, Schauspieler und Satiriker aus Zürich werden ebenfalls belohnt. Die Tanzpädagogin Susanne Schneider aus Bern, die als Pionierin der Inklusion gilt erhält auch einen Preis. Zu guter Letzt werden die fünf Künstlerinnen und Künstler von Ticino is Burning geehrt.

June Johnson Newcomer Price

Zudem vergibt das BAK je einen Preis von 25'000 Franken für eine Tanz- und eine Theaterproduktion im Jahr 2021. Der Preis geht im Bereich Tanz an «La Peau de l'Espace» der Waadtländerin Yasmine Hugonnet. Im Bereich Theater wird «Manuel d'exil» in der Regie der Genferin Maya Bösch ausgezeichnet.

Der June Johnson Newcomer Price, dotiert ebenfalls mit 25'000 Franken, geht ins Aargau. Er ehrt Kollektiv InQdrt, eine Gruppe um die Tänzerin und Choreographin Isabelle Spescha.

Verliehen wird dieser Reigen an Preisen am 21. Oktober im Théâtre de Carouge. Bundesrat Alain Berset wird an diesem Abend anwesend sein.

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