Zum Schutz von Kindern will die EU mehr in Spielzeug verbotene Stoffe einführen.
Sammlung bunter Spielzeuge und Kuscheltier
EU-Staaten planen, weitere Stoffe in Spielzeugen zu verbieten. (Symbolbild) - Depositphotos

Zum Schutz von Kindern wollen die EU-Länder die Zahl der in Spielzeug verbotenen Stoffe erhöhen. Sie sprachen sich etwa für ein Verbot bestimmter chemischer Stoffe aus, die nach Hautkontakt eine allergische Reaktion hervorriefen. Auch die Behandlung von Spielzeugen mit sogenannten Biozidprodukten soll demnach verboten werden.

Es sei denn, das Spielzeug ist nur dafür gedacht, draussen benutzt zu werden. Dies teilten die Mitgliedsstaaten am Mittwoch in Brüssel mit. Biozide sind nach Angaben des deutschen Umweltbundesamtes zum Beispiel Chemikalien, die gegen Schädlinge wie Insekten eingesetzt werden.

Vorschlag der EU-Kommission weitgehend gefolgt

Die EU-Staaten betonten, dass sie mit ihrer Position weitgehend einem Vorschlag der EU-Kommission folgen, den diese Ende Juli 2023 präsentiert hatte. Neben einer Erhöhung der Zahl der in Spielzeug verbotenen Stoffe habe man jedoch unter anderem auch Verbesserungen angeregt um Pflichten von Wirtschaftsakteuren zu verdeutlichen. Etwa was Verständlichkeit von Warnhinweisen angeht.

Bisher sind Stoffe verboten, die krebserregend oder DNA-schädigend sind oder Fruchtbarkeit beeinflussen können. «Spielzeug, das in der EU in Verkehr gebracht wird, gehört bereits zu den sichersten Produkten dieser Art weltweit», hiess es von der Kommission. Allerdings sollten Kinder besser vor bestimmten Chemikalien geschützt werden, die zum Beispiel Atmung gefährdeten.

Digitale Produktpässe für Spielzeuge

Deshalb müssten bislang geltende Regeln verschärft werden. Um nachzuweisen, dass Vorgaben auch eingehalten werden, sollen laut dem Vorschlag der EU-Kommission künftig alle Spielsachen einen digitalen Produktpass erhalten. Importeure müssten diese Pässe dann an den EU-Grenzen vorlegen.

Und zwar auch, wenn die Spielsachen online verkauft werden. Wie die finalen Regeln genau aussehen werden, muss nun noch zwischen den EU-Staaten und dem EU-Parlament ausgehandelt werden. Die Gespräche darüber beginnen erst nach der Europawahl, die vom 6. bis 9. Juni stattfindet.

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