Die Proteste im französischen Überseegebiet Neukaledonien eskalieren. Jetzt gibt es Tote.
Ein lange Schlange vor einem 
Gemischtwarenladen in Nouméa.
Ein lange Schlange vor einem Gemischtwarenladen in Nouméa. - Theo Rouby/AFP/dpa

Wegen der gewalttätigen Unruhen in Neukaledonien hat Frankreich für sein Überseegebiet den Ausnahmezustand ausgerufen. Präsident Emmanuel Macron habe ein entsprechendes Dekret auf den Weg gebracht, teilte der Élysée-Palast am Mittwoch nach einer Krisensitzung in Paris mit.

Der Ausnahmezustand erleichtert es, Ausgangssperren und Demonstrationsverbote zu erlassen und kann Polizei und Justiz erweiterte Befugnisse geben.

Macron habe sich betroffen gezeigt über den Tod von drei Menschen sowie die sehr schweren Verletzungen, die ein Polizist erlitten habe, teilte der Élysée-Palast mit. Die Gewalttaten seien nicht tolerierbar und der Staat werde unerbittlich durchgreifen, um die Ordnung wieder herzustellen.

Wut über eine geplante Verfassungsreform

Die Separatisten sind wütend über eine geplante Verfassungsreform der Regierung in Paris. Diese würde Tausenden französischen Wählern in dem Inselstaat im Südpazifik mit etwa 270'000 Einwohnern das Wahlrecht und somit mehr politischen Einfluss einräumen. Neukaledonien liegt rund 1500 Kilometer östlich von Australien.

Zahlreiche Gebäude und Autos in der Hauptstadt Nouméa gingen in Flammen auf. Der Hauptflughafen La Tontouta, Schulen und öffentliche Einrichtungen bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Aus Sorge vor Lebensmittelknappheit bildeten sich vor vielen Geschäften lange Schlangen.

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